Rennstrecke und was dazugehört

Quälen TSTSTS, bei Skifahren sagt man ja auch "einfach laufen lassen" sehe ich beim Moped analog
 
Das nennt man auch "artgerechte Haltung". :04 - Zunge:

musst aber schon zugeben, dass artgerechte Haltung einer 100+PS-Gerätschaft richtig Arbeit ist (alle sc58-Besitzer können jetzt nochmal durchatmen - sind nur 98PS). Ich gehe davon, dass dabei der Fahrer im Kurvenland bei der dauerhaften artgerechten Nutzung ab 50PS bis 80% der Nennleistungen von Motor und Bremse weit mehr gequält wird, als das technische Equipment.

Ich meine, technisch haben wir hier mit Zimmermannsworten gesagt mit einem Hochleistungsdruckluftnagler zu tun, mit dem wir im Alltag gelegentlich mal ein Bild über'm Sofa antackern. Im Normalbetrieb macht man pro Stunde 2-3-tausend Schuss pro Stunde.

PS: ich habe mein Hobby aufgegeben und verkaufe nun meine Sammlung von Rechtschreibfehlern. Wenn nihmand das ganse Packet haben will, gehbe ich sie stükchenweiße weither.
 
musst aber schon zugeben, dass artgerechte Haltung einer 100+PS-Gerätschaft richtig Arbeit ist (alle sc58-Besitzer können jetzt nochmal durchatmen - sind nur 98PS). Ich gehe davon, dass dabei der Fahrer im Kurvenland bei der dauerhaften artgerechten Nutzung ab 50PS bis 80% der Nennleistungen von Motor und Bremse weit mehr gequält wird, als das technische Equipment.
Es geht ja beim Kurventraining mitnichten (und -neffen) um Motorleistung oder Rundenzeiten, sondern um das Erreichen der maximalen Schräglage. Da ist man (der Fahrer, oder besser gemäß Neusprech: das Fahrende) mit der Dicken weniger gequält als mit z.B. dem Quirl oder einer Supermoto. Wie allerdings das Mopped diese Grenzerfahrung psychisch verarbeitet - so ganz ohne seelische Betreuung - weiss ich nicht. Es spricht ja nachher nicht mit mir, und die Mimik ist irgendwie auch immer die selbe.

Ich meine, technisch haben wir hier mit Zimmermannsworten gesagt mit einem Hochleistungsdruckluftnagler zu tun, mit dem wir im Alltag gelegentlich mal ein Bild über'm Sofa antackern. Im Normalbetrieb macht man pro Stunde 2-3-tausend Schuss pro Stunde.
Beim Nageltraining möchte man ja nicht tausend Nägel pro Stunde irgendwo in den Asphalt rammen, sondern wenige, dafür präzise. Oder so... :wirr2:

meine Sammlung von Rechtschreibfehlern.
Hätt ich genommen, bin aber Linkshänder.
 
Hätt ich genommen, bin aber Linkshänder.

Ich schau mal, ob ich die konvertieren kann.

Zur Quälerei nochmal: einfach nochmal mein Chambley-Video angucken und hinhören, wie oft das arme Maschinchen im Schiebbetrieb gepflegte Langeweile schiebt, hingucken, wie oft die Gabel unter "hartem"Bremseinsatz in die Knie geht, und sich dann überlegen, welche Leistungs- und Sicherheitsreserven ich im Alltag habe... haben könnte, wenn ich das mental verarbeitet bekäme.

Mit der CBF ist der gleich schnelle Fahrer etwas näher am Schräglagenlimit und übt, durch gezielte Bedienereingriffe die Situationen zu entschärfen, in die er sich auf sicherem Kurs vorsätzlich bringt. Auf der Straße kann er diese Techniken anwenden, wenn ihn eine Situation aus seinem Wohlfühlbereich zu bringen droht.

Ich geb zu, das Gleichnis mit dem Hochdrucknagler war weit hergeholt...
 
Es geht ja beim Kurventraining mitnichten (und -neffen) um Motorleistung oder Rundenzeiten, sondern um das Erreichen der maximalen Schräglage.

Also für die Instruktoren des Trainings wird maximale Schräglage nicht das Ziel sein. Im Gegenteil: Das Bestreben sollte sein, das Motorrad immer maximal senkrecht zu halten und dabei sicher durch die Kurve zu fahren. Stichwort Kammscher Kreis.

Im guten Kurventraining lernt man den besten Kompromiss aus allen Variablen, die für die Kurvenfahrt nötig sind. Also Linie, Geschwindigkeit und die dafür nötige Schräglage. Ist die Linie richtig gewählt, braucht es bei vergleichbarer Geschwindigkeit eben weniger Schräglage, um sicher um eine Kurve zu kommen. Ist die Linie gut gelernt und gut reproduzierbar (dafür ist eben eine Rundstrecke gleich welcher Form (Kartbahn, Handlingstrecke im Fahrsicherheitszentrum oder eben auch Rennstrecke) sehr nützlich), kann man, sofern mal will, den Wohlfühlbereich austesten, in dem das Verhältnis von Geschwindigkeit und Schräglage einem nicht den Schweiss auf die Stirn treibt. Das kann bis zur Erfahrung der maximal möglichen Schräglage der Maschine reichen, ist dann aber immer ein persönliches Ziel und nicht das Ziel der Veranstaltung. Es gibt sogar spezielle Trainings, die das Knieschleifen als Ziel ausschreiben. Selbst dabei geht es um die Erlernung bzw. Perfektion eines Fahrstils (Hanging Off), der eben grad dafür gewählt wird, die minimal nötige Schräglage (des Motorrades) dann bei vergleichweise höheren Geschwindigkeiten in Kurven fahren zu können.

relativierende Grüße
vom falo
 
Auch wieder wahr. Vielleicht habe ich da - als unbelehrbarer Geradesitzer - auch die falschen Präferenzen...
 
Bei uns war die erste Prio die richtige Blickführung bei zeitgleicher richtigen Linienwahl wie sie auf der Landstraße gefahren werden sollte.

Ich vermute das da ein paar Leute hier die Unterschiede der besseren Linie zwischen Rennstrecke und Landstraße außer acht lassen.

Mich freut es jedenfalls Eure Erfahrungen der Rennstrecke hier lesen zu dürfen, ist doch ein ganz anderes als Gebiet, obwohl das gleiche Hobby :Froehlich2:
 
Ich vermute das da ein paar Leute hier die Unterschiede der besseren Linie zwischen Rennstrecke und Landstraße außer acht lassen.

Die gute Linie ist prinzipell auf der Rennstrecke und der Straße die gleiche. Sie unterscheidet sich eben nur in der Ausnutzung der Straßenbreite. Wo man auf der Strasse eben nur Hälfte der Straße für die eigene Spur zur Verfügung hat, kann man auf der Renne die gesamte Asphaltbreite nutzen. Das führt dann dort auch zu vergleichsweise höheren Geschwindigkeiten, weil sich der gefahrene Radius viel extremer vom Kurvenradius unterscheidet.

Mich freut es jedenfalls Eure Erfahrungen der Rennstrecke hier lesen zu dürfen, ist doch ein ganz anderes als Gebiet, obwohl das gleiche Hobby :Froehlich2:

Bis zu einem bestimmten Punkt kann man schon beides vergleichen und man kann sehr viel von der Renne auf die Straße mitnehmen. Am Anfang eben die Überwindung, eine Schräglage, Be- oder Entschleunigung jenseits des bisherigen Wohlfühlens zu fahren, was in Notsituationen gut helfen kann. Später u.a. die Fertigkeit, auch in Kurven mit höheren Geschwindigkeiten härter zu bremsen.
Man lernt durch eine gute Linie entspannt durch die Kurven zu fahren, auch weil man in den Hinterkopf lernt, bei Unvorhergesehenem innerhalb der eigenen Spur früher und härter reagieren zu können (Man schätzt, dass mind. 50% aller Alleinunfälle nur passieren, weil der Fahrer nicht mal 50% des Potentials des Motorrades nutzen kann).
Auf Rundstrecken können hier Rundenzeiten dabei helfen, die eigene Entwicklung messbar zu reflektieren. Wenn ich im Laufe des Trainings oder von Training zu Training auf der gleichen Strecke meine Rundenzeiten verbessere und dabei das gleiche Wohlfühlempfinden habe, dann bestätigt es messbar die positive Entwicklung. Diese Wahrnehmung geht zwar auch ohne Zeitmessung, ist dann halt subjektiv.

Irgendwann, entsprechende Motivation dazu vorausgesetzt, verschiebt sich der Adrenalinanteil in den Wohlfühlbereich. Dann sucht man die Grenzen. Sowohl die eigenen (körperlichen und mentalen) und natürlich auch die des Motorrades (mechanisch max. Schräglage und gripbedingte max. Schräglage im Verhältnis zum Fahrmanöver (Be- oder Entschleunigen). Dann fährt man, um für die Rennstrecke (eben dieses Hobby) zu lernen. Denn was man dann da braucht, ist auf der Straße gefährlich. Weil man dann eben zwingend die ganze Strecke braucht und zum Beispiel sogenannte Opferkurven schlecht anfährt, um die nächste wichtigere Kurve besser anfahren zu können. Und dann kommt eben auch die Lust dazu, nach Rundenzeiten zu schauen und diese auch mit anderen zu vergleichen und in Relation zu setzen. Rennen im Rahmen von solchen Trainings liefern dann die Bestätigung, dass man etwas richtig macht, weil man mit anderen mehr oder weniger gut mithalten kann. :-)

Racinggrüße
vom falo
 
Motorrad quälen?

Man sollte auch bedenken, dass KCBF-Fahrer möglicherweise früher sportlichere Motorräder gefahren sind,
oder sogar in ihrer Jugend bei manchen Rennveranstaltungen teilgenommen haben.

Dann erkennt man sehr schnell, dass mit etwas Verbesserung der Schräglagenfreiheit wesentlich mehr Sport möglich ist, ohne Komforteinbusen.

Ich persönlich bin 12 Jahre mit dem Originalfederbein mit 25 mm Höherlegung und etwas mehr Öl in der Gabel zufrieden gewesen.
Den Hauptständeranschlag habe ich etwas verändert, dann setzte er in den Kurven nicht mehr auf.

Nach diesen 12 Jahren war jetzt das Federbein Schrott und ich beschloss das Fahrwerk komplett zu Überabeiten.
Mit entsprechend spezifiziertem Wilbers Federbein (641) und überarbeiteter Gabel (einstellbar),
ist das Fahrwerk nun fast auf dem Niveau der ersten CBR1000.

In Kombination mit den heutigen Tourensportreifen sind doch sehr ansprechende Schräglagen/Kurvengeschwindigkeiten möglich.

Das führt dazu, das im Landstrassenbetrieb nach den Geraden mit zulässiger Geschwindigkeit,
für die Kurven nicht mehr gebremst werden muss und danach nicht beschleunigt werden muss.
Also keine Spur einer Quälerei für Motor und Bremse.
Dabei sind bei Störfaktoren (kurvenschneidender Gegenverkehr, Hindernisse in Kurven)
über die zusätzlichen Sicherheitsreserven eher zu bewältigen.
Der Komfort ist dabei sogar besser als beim Originalfahrwerk. Gerade starke Unebenheiten schlagen nicht mehr durch.

Ein entspannt fahrender KCBF-Fahrer (der bei den nicht entspannten Einstellfahrten lt. Datarecording 50° Schräglage am Motorrad hatte)

Norbert
 
Die gute Linie ist prinzipell auf der Rennstrecke und der Straße die gleiche. Sie unterscheidet sich eben nur in der Ausnutzung der Straßenbreite.
Ich weiss jetzt nicht genau, wie Du das meinst, daher meine Anmerkung: Auf der abgesperrten Einbahnstraße aka Kartbahn nutze ich in Linkskurven den kompletten Asphalt, berühre fast die Streckenbegrenzung. Wenn ich das im Straßenverkehr mit der mir zur Verfügung stehenden Fahrbahn mache, hänge ich in Linkskurven mit dem Oberkörper im Gegenverkehr. Nicht erstrebenswert. Insofern unterscheiden sich die beiden Linien doch deutlich...
 
Die gute Linie ist prinzipell auf der Rennstrecke und der Straße die gleiche. Sie unterscheidet sich eben nur in der Ausnutzung der Straßenbreite.

@Monty: vollständig lesen hilft manchmal.

Ohne Gegenverkehr, kannst Du mit dem Reifen an die Curbs - auf der Straße bleibt der Helm idealerweise auf Deiner Seite. Je nach Gegenverkehr mehr oder weniger deutlich!
 
Zum Thema Schräglage gehört ja auch noch die Geschwindigkeit, wenn ich eine Kurve mit höherer Geschwindigkeit durchfahren will brauche ich natürlich mehr Schräglage, dafür ist eine CBR natürlich besser geeignet mit der CBF muß man die Kurven etwas langsamer angehen.
Ich habe mich auf der Kartbahn sehr wohl gefühlt und ich habe die Reifen bis zur Profilkante ausgenutzt, aber da bin ich nur ca 30 km/h gefahren, bei einer höheren Geschwindigkeit hätte wohl irgendein Teil Straßenkontakt bekommen und das wollte ich eben nicht.
 
@annett: Die ersten beiden Teile an der KCBF wären Hauptständerrand oder die Nippel an der Fußraste gewesen - nichts davon wäre recht dramatisch gewesen, sofern man nicht extrem schreckhaft ist.

Ich habe ein paar Trainings mit der CBF 600 SA auf der Rennstrecke gemeistert und habe sehr viel für die Straße seinerzeit mitgenommen. Vor allem das Gefühl, dass da noch wesentlich mehr Reserven in der Maschine sind als ich jemals glaubte. Dieses Wissen/Gefühl, aber auch meine eigene Erfahrung mit einer anderen Sitzhaltung und Linienwahl wesentlich geschmeidiger um diverse Kurven zu kommen, brachte mir wesentlich mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

Selbst dieses Jahr hätte ich, nach 3 jähriger Motorradabstinenz, mit einem Training auf der Rennstrecke wieder begonnen ... allerdings kam mir nun dauerhaft gesundheitlich etwas dazwischen, so dass ich zukünftig zwar mit auf Rennstrecke sein werde das ein oder ander Mal, dann aber zum Zuschauen und Paddock-Feeling genießen.

Mein subjektives Empfinden war, dass ich auf der Rennstrecke/Kartbahn für mich viel mehr Sicherheit mitgenommen habe als beim ADAC-Sicherheitstraining - denn auf der Rennstrecke bzw. Kartbahn habe ich mehr die Grenzen der Maschinen kennengelernt. Meine eigenen Grenzen setze ich mir selbst (Selbstvertrauen, Mut, Fahrsicherheit) bzw. sind spätestens beim Ende der Grenzen der Maschine.

Im Übrigen lässt sich das Erlernte sogar aufs Auto projezieren .... so manche Kurvenstrecke macht im Auto viel mehr Spaß, wenn man im Kopf quasi von Curb zu Curb fährt (innerhalb seiner Straßenhälfte) :narr:
 
Angefixt durch die Diskussion hier habe ich mich zu einem Kurventraining beim ADAC angemeldet. Die haben in Schlüsselfeld eine eigene Handlingstrecke und als Einstieg will ich das dort ausprobieren. Die Strecke konnte ich letztes Jahr beim Intensivtraining schon mal fahren. Ist nicht so eng wie eine Kartbahn aber es gibt schöne Kurven mit unterschiedlichen Radien.
Meine CBF scheint noch viel Potential zu haben, denn mein Vorbesitzer hat alle hier beschriebenen Teile einschließlich Fußbremse ordentlich angeschliffen. Meine neuen Angstnippel in den Fußrasten sind hingegen noch absolut jungfräulich obwohl der CRA 3 hinten bis zu Kante gut abgefahren war.
Ob das jetzt nur am Wilbersfahrwerk liegt oder ob mein Wohlfühlbereich einfach noch viele Reserven hat, mal sehen.
Ja, ich habe gelesen, dass ein Kurventraining kein Schräglagentraining ist, aber irgendwann kommt ja auch beim Kurventraining ein bischen speed dazu. :-)

Rainer
 
moin ,
ADAC trainingsgelände ist auch nicht schlecht , ich war gestern mit einem anbieter in rüthen unterwegs ...
macht auch spass , und lernen geht überall
Gruss Irol
PS: ich habe mindesten 1 CBF gestern gesehen ...
 
Efa,
ich weiss , das mädel war mindesten bis mittags vor ort mit dem Kurventraininganbieter , zumal die verpflegung vom motorradclub sauerland erfolgte , und auch das drumrum mit tombola , Pitbiken zwischen den turns , oder eben Handschuhe ausprobieren oder Tshirt machen lassen --- der tag hat einiges geboten !
Ich fand die strecke sehr interressant, sehr gut zum üben , in jeden Fahrmodus ... und weil wir ja wieder Regen gebucht haben , wurde ab mittag nur die alte strecke gefahren ( im neuen bereich war der Belag arg schmirig ...)
und wie gesagt: auch CBF tauglich ...
Gruss irol
 
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