(...und weiter...)
Morgens am zweiten Tag wache ich aus tiefstem Koma mit lebhaften Träumen auf und bin mir absolut sicher, dass das nicht der Tag ist, um Motorrad zu fahren. Beschließe noch vor dem Frühstück, einfach den ersten Turn zu probieren, rechne aber damit, dass nach 2 Runden der Tag geopfert wird, um zu chillen - vielleicht am Nachmittag nochmal probieren... guter Plan, aber es kommt ja oft anders. Erstmal Frühstück, heute keine Morgenandacht - dafür mehr Zeit zum Chillen bevor es los geht. Anderen ging es an diesem Morgen vielleicht anders - die vervollständigen das Gesamtbild vielleicht, wenn ihnen danach ist.
Ach! Da kommt ja der Anton aus dem Street-Triple-Forum - ein alter Bekannter von vorhergehenden Trainings, der meinen Hinweis dort dankend angenommen hat, dass es noch freie Plätze gibt. Fährt auch in Gelb - erstmal reinkommen. Sehr schön!
Erster Turn raus. Dachi im Schlepptau (warum eigentlich? Will der mich demütigen?), Anton im Schlepptau... fühlt sich ein bisschen an, als würde mir ein wenig Kompetenz zugetraut... aber Anton fährt mir ja normalerweise auch davon... sind die alle doof? Bei mir läuft's eh nicht und heut bin ich komplett daneben... aber gut. Erster Turn läuft ganz gut - der Plan abzubrechen wir nach Turn zwei verschoben... ich treffe die Scheitel wieder etwas besser, aber ich weiß jetzt, was an der Gabel "komisch" ist - ich müsste die Zugstufe weiter aufmachen, als die vier Klicks, die ich am Samstag auf Olafs Hinweis aufgemacht habe... ist aber leider im Anschlag... geht nicht weiter. Mal noch probieren, ob Eumels Tipp mit der Federbasis (er meint das wär die Federvorspannung - pfff) was bringt - brachte nix, war aber auch klar (wenn einer die Federbasis zur Federvorspannung erklärt, halte ich arroganter Besserwisser solche Tipps eh für... ich will jetzt nicht Geschwätz sagen... äh... sagen wir mal so: wenn's geklappt hätte, hätt ich's eben als Glückstreffer abgetan). Immerhin wurde es auch nicht merklich schlechter, sondern blieb an den drei heiklen Ecken so blöd, wie's vorher schon war.
Ohne Vertrauen in Fahrwerk tu ich mich schwer locker in den Scheitel zu stechen - weniger locker mit etwas Bremse bring ich das Fahrwerk nochmehr aus dem Konzept... ziemliches Geeiere, was ich da abgeliefert habe, aber ich bin ein Kämpfer und versuche bis zum letzten Turn mein Bestes. Am Ende wird von der Zeitmessung ein Ergebnis attestiert, das gute 6 Sekunden über dem liegt, was ich vor Jahren aus Gopro-Filmchen ausgerechnet habe... unterirdisch schlecht und so hat es sich auch angefühlt. Gut immerhin, dass ich das Problem jetzt kenne und verstanden habe - fehlt noch die Lösung. Eilt nicht - auf der Straße komme ich gut damit zurecht.
Der Tag war rum, die Rennfahrer hatten von Turn zu Turn Bestzeit um Bestzeit gefeiert, wären ich heulend im Eck saß - dachi brannte 10 Sekunden schneller als ich in den Asphalt (3-4 Sekunden schneller als meine Bestzeit, als die Welt noch in Ordnung war - und der blöde Kerl seine erste Instruktion bekam...)... nur Anton war mein Trost, der konnte nicht dran bleiben und sagt mir das mehrfach, was unglaublich gut tat (andererseits wusste ich ja, was für einen Stiefel ich zusammenfahre und konnte das Lob nicht wirklich ernst nehmen).
Abends war dann klar, dass wir noch die Nacht bleiben durften, aber trotzdem schonmal das Gröbste einpacken - es gab lecker Nudeln mit lecker Gulasch im Freien, wir kämpften die Getränkereste weg und hatten einen sehr angenehm entspannten, sowie zufriedenen Abend zusammen. Alle hatten irgendwas erreicht, keiner hat sich weh getan, nix ging durch Außeneinwirkung kaputt und wir waren das, weswegen wir es uns in Chambley so gut gefällt - Freunde die sich viel zu selten sehen. Alle zufrieden ins Bett - nur noch einmal gemeinsam frühstücken, dann ist der Zauber vorbei... jeder meditiert sich irgendwie nachhause und ich glaube für jeden war es ein Sternchen im Kalender - vielleicht sogar zwei.
Ich sag mal Danke in die Runde ohne im Detail aufzuzählen wofür alles - sonst gibt's wieder irgendwen, der meine Beiträge zu lang findet.
Kurz zusammengefasst: War schön.