Rennstrecke und was dazugehört

Kleiner Mann will's wissen... Rundenzeiten von 1:57/1:58 in Chambley... da von Moto3 die Rede ist, also 250ccm, tippe auf kaum mehr als 40PS und der Bub sieht aus, als würde er demnächst zum Teen werden... ja klar, mit Fahrzeuggewicht von unwesentlich über 100Kilo und eine 35Kilo-Fahrer relativiert sich das mit der Leistung und vom, Luftwiderstand wollen wir garnicht anfangen...
Auf der langen Geraden fährt das Kindchen mit seiner Luftpumpe so schnell wie ich auf dem Quirl und in den Kurven macht er gegenüber mir offenbar rund 15 Sekunden gut... die großen Buben staunen einige Male nicht schlecht, wenn da unter dem Ellbogen so ein Mofa durchflitscht. Sehr unterhaltsam.

So geht das wohl, wenn man aus dem Flohzirkus kommt und die Lust am Fahren noch nicht verloren hat.

 
Kann es sein, dass der "Angle" etwas zurückhaltend angezeigt wird? Die sind mit dem Ohrläppchen am Asphalt, und der sagt was von 35 Grad...
 
... die großen Buben staunen einige Male nicht schlecht, wenn da unter dem Ellbogen so ein Mofa durchflitscht. Sehr unterhaltsam.

Beeindruckend aber auch die Kamerafahrt. Auch wenn die vermutlich nicht in der schnellen Gruppe unterwegs waren. Der Bub kann sich die Opfer ja noch zurecht legen, der Kamerafahrer fährt aber immer mit, egal an welcher Stelle (nur bei gelb haut der Bub mal ab :-) ), Wird aber auch wieder eingefangen.

beeindruckte Grüße
vom falo

PS: der Angel wird am Motorrad gemessen, nicht am Fahrer. Im Idealfall wäre das Mofa senkrecht und die Schulter am Boden :-)
 
Beeindruckend aber auch die Kamerafahrt.

Versteht sich von selbst... von irgendwem muss der Kleine ja gelernt haben, wie man sich in dieser Ruhe Vorderleute zurechtlegt, oder einfach die nächstbeste Schwäche nutzt, um halt doch zu überholen, obwohl das an dieser Stelle nicht wirklich eingeplant war... eine gewisse Sorglosigkeit ist ja manchmal schon auch dabei, die uns alten, eigenveramtwortlichen Säcken über die Jahre abtrainiert wurde ;-)
Wo und wie der Kameramann überholt, um dran zu bleiben ist nicht minder unaufgeregt und gelegentlich fast gelangweilt... wenn man grad nicht filmen müsste, könnt man's auch ein bisschen laufen lassen...
 
Jetzt hat's doch meinen Helden, den Matthias Meindl geschmissen... und wie ich hat er das Vorderrad verloren. Natürlich war der nicht so blöd am Scheitel einen Bremsversuch zu starten - da trennt sich die Spreu vom Weizen - er hat heldenhaft Stützgas angelegt um die Rundenzeit nicht zu versauen.
Was in den 2 Sekunden vor und in den 2 Sekunden nach dem Kontrollverlust passiert sieht in einer einfachen Spektralanalyse wie folgt aus:

meindl_Sturz.png
a) Man sieht in der linken Hälfte des Bildes wie die Motorharmonischen tieferfrequent werden - die Verzögerungsphase in den Scheitel
b) Man sieht links der schwarzen Linie in Bildmitte einen leichten Anstieg und rechts wellenförmige Drehzahlentwicklung - ganz komisch!
c) das moduliert 4-6mal rauf und runter bevor dann die wenig harmonischen Kiesgeräusche überhand nehmen

Ich lese daraus erstmal faktisch:
- beim Stützgasanlegen steigt die Drehzahl recht schnell (ca. 150ms) um ca. 5% (links vom schwarzen Strich)
- nach kurzem Anstieg fängt die Drehzahl an zu schwingen - mit ca. 4-5Hz um 5-10%
- währenddessen verliert das Mopped am Vorderrad zunehmend die Kontrollierbarkeit

Ich interpretiere folgendes:
- im ersten Moment ist das gut gemeinte Stützgas vielleicht ein bisschen viel... es entsteht Schlupf
- im zweiten Moment regelt vermutlich die TC damit das Hinterrad nicht durchgeht...
- im dritten Moment merkt der Fahrer, das das Vorderrad weg geht und es ist zu spät
- ich halte für durchaus möglich, dass durch das etwas heftig ausgefallene Stützgas das Vorderrad leicht wurde und wahlweise wegen zu starker Beschleunigung oder wegen zu träger Zugstufe Anpresskraft verloren hat... keine Auflagekraft, keine Haftreibung

Wir lernen daraus:
- wenn eines der Räder den Grip verliert, kann's teuer werden
- man kann trotz TC ein Rad verlieren
- das passiert auch Leuten, die eigentlich wissen wie's geht
- besser etwas defensiver Stützgas anlegen... und keinesfalls die Zugstufe zu weit zudrehen ;-)

...hatte grade die Zeit und bei der ständigen Nachmittagshitze mag man ja eh nicht unnötig rumfahren...
 
Immer wieder beeindruckend, was man aus Tönen (mit Visualisierung als buntes Bildchen) alles herauslesen kann, top. :Froehlich2:
 
Hi,:Froehlich3:
dann will ich mal.
Dank der Vorlage von Lothar wirds einfach:13 - sauber:

Da kommt vielleicht noch was nachgelegt, damit wir erfahren, ob auch auf der Kartbahn mit Kurven zu rechnen ist. Erstmal ist der Bub jetzt auf mehrwöchiger Liebesreise.... so war jedenfalls vor einer Woche der Plan.
Sodele "Der Bub" ist von seiner Liebesreise zurück:zwinkern:

Vorweggenommerne Mutmaßungen und Gemeinplätze:
- Schätze die Vogelsbergrunde ist kürzer als die in Chambley,
Ja, Der Vogelsberg ist 2262m kürzer als Chambley. Reicht aber und ist net minder anstrengend als ein Turn in Chamley

- eventuell sind da garnicht viel weniger Kurven als in Chambley,
In Vogelsberg sinds ca. 13 Kurven und in Chambley ca. 17 Kurven

- wahrscheinlich sind die Kurven aber weniger schnell am Vogelsberg und
Jep, der Vogelsberg ist wesentlich langsamer als Chambley. Es fehlen halt Meter um zu beschleunigen

- ich glaub der Vogelbergring geht andersrum... ein Rechtskurs also, während Chambley ein Linkskurs ist.
Jep, ist aber eigentlich egal, ist ja ein Rundkurs mit fast ausgeglichenem Verhältnis Rechtskurve / Linkskurve.

- man muss wegen der Streckenbreite und dem Streckenverlauf am Vogelsberg vermutlich noch präziser fahren
auch das stimmt, ne pefekte Runde hab ich den ganzen Tag nicht hinbekommen da ich auf jeder Runde irgendeine der Kurven versemmelt habe, bzw anders gefahren bin als Markus:16 - wirr:

- und es genügt leicht erhöhte Leerlaufdrehzahl, um Mensch und Maschine ans Limit zu b
kommt drauf an mit was Du unterwegs bist. Bei den "Schnellen" war ne 125 Duke dabei der ganz gut mitgehalten hat, im Leerlauf war der bestimmt nie. Mit der CBF reicht in der langsameren Gruppe der 2. und dann je nach dem wie man fährt, rund oder digital. Ich hab Runden fast ohne bremsen gefahren und dann wieder mit. Kam immer drauf an wer in unserer Gruppe vorne fuhr.

Ausfühlich genug?:sofa:

Wenns irgendwie möglich ist möchte ich es 2023 nochmal machen.
Die Rennstrecke in Chambley als Zuschauer mit Option ein oder zwei Gastturns zu fahren und die Kartbahn in Vogelsberg. Schön wärs wenn es auch der ein oder andere ausm Forum schaffen würde mit nach Vogelsberg zu kommen.
 
Anstatt der Kartbahn wovon ich vorher begeistert war würde ich nach den ersten "Gehversuchen auf der Rennstrecke" Chambley immer vorziehen.

Ich denk da an den brandgemalten Spruch im Flur meiner Eltern: Vergiss nie die Kartbahn wo deine Wiege stand, Du findest auf der Renne kein zweites Heimatland. (im Wortlaut bin ich mit unsicher, aber sinngemäß war's so ähnlich)

Mich juckt Kartbahn schon noch... aber ist ja klar, mit meiner kleinen 675er ;-)
Wie ich letztes Jahr in Chenevieres erlebt habe, ist's nochmal ein ganz anderer Sport, wenn man auf unterschiedlichen Strecken unterwegs ist... die sind grundsätzlich unterschiedlich schnell, unterschiedlich winkelig und fordern daher Unterschiedliches vom Fahrer. Gut, wenn man sich entspannt auf alles einstellen kann und seine Linie bei seiner Geschwindigkeit findet. Wo's lang geht und wie hoch die Geschwindigkeit ist, ist eigentlich relativ egal solang's kurvig ist. Man sucht sich seine Wohlfühlgrenze und übt.

Irgendwann passt mir mal ein Vogelsbergtermin, dann bin ich dabei - lieber wäre mir Hunsrückring (wo meine Wiege stand) aber der ist ja abgebrannt.
 
Hi,
hier ein paar Eindrücke von Training am Vogelsberg
Findet den Fehler in Bild1:zwinkern:, auch die CBF kann schräg:001:, das ist der Unterschied in der Linie vom Anfänger zum Könner:wirr2:
 

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Hab mal an meiner Videoschnittkompetenz gearbeitet und zum Üben Fitzelchen vom 2021er Mai-Training verwendet. Zwei Turn's vom Sonntag, wo ich mit Ralf gemeinsam auf die Strecke bin, die eigentlich ganz schön zu fahren waren - Ralf überholt im Bedarfsfall wo er will, ich kann das nur an wenigen ausgewählten Stellen... wenn er dann mal weg ist, ist's echt schwer, wieder ran zu kommen... jedenfalls für so Pfeifen wie mich...

Vormittags:


und im Suppenkoma (wie man teilweise sieht):
 
wir hatten von Michael den Tipp bekommen mal weniger zu schalten und in einem Gang zu bleiben.
Bei mir funktionierte das sehr gut im dritten, machte alles ein wenig ruhiger im Fahrwerk.
Da es dir wie uns beim XXL Training nicht auf die Rundenzeit ankam, ist das vielleicht auch für Dich ein Versuch wert und der Dreizylinder freut sich über die entstehenden Drehzahlen 😉
 
Ging Dir bei 7:41 (1.Video) ein bischen der Stift? :mx31:
Nachm Überholen dann doch etwas zugig zu spitz in die Rechts gefahren :-)

Wenns gewollt war und Du das jede Runde machst - Respekt - dann isses hohe Fahrkunst. :mx1:
 
Schalt ich Dir zu viel, dachi? ;-)
Also, ich klär mal auf, wo ich normalerweise welchen Gang fahre - fangen wir mal mit dem Eingang an:
typisch fahre ich im zweiten auf die Strecke und lass den drin bis ich in die lange Links einfahre. Dort entweder im Dritten bleiben, oder recht früh bei 80/90 zwei hoch in den Vierten - wenn man hochspäter schalten will, kriegt man den Stiefel nichtmehr unters Pedal. Dann geht's noch vor der ersten Rechts (*1) im Dritten weiter hoch zum Knick - in der letzten Links vor dem Knick leg ich den zweiten ein und lass mich ggf. leicht mitgebremst ins Eck "rollen". Im Zweiten weiter durch die Senke - wenn man unten zeitig vom Gas geht muss man oben nichtmal besonders arg bremsen - , am Teerbatzen vorbei bis Eingang der Geraden (*2), Zweiten bis ca. 11kRPM, Dritten bis ca. 10kRPM, meistens noch den Vierten der bei 160 nicht so hoch dreht und immer seltener den Fünften, dann drei, dann zwei (*3) - und der bleibt dann i.d.R. drin bis ich Eingangs der langen Links bin (*4).

Gelegentlich denke ich über den Ersten nach... vielleicht probier ich mal eine längere Übersetzung, damit mir auf der langen Links der Dritte besser passt, und der Zweite ein wenig länger geht... der Haken ist, dass ich dann eben an drei Stellen vermutlich den ersten brauche, und nur ein- höchstens zweimal den Vierten sparen könnte. Würde ich eine kürzere Übersetzung haben, wär mir der Zweite gelegentlich zu kurz... also entweder so wie's ist, oder länger. ;-)

So wie's grad ist, komm' ich halt auch an drei Stellen auf ca. 5kRPM runter und da läuft der Quirl ein wenig rumpelig, wenn man zu viel Gas gibt. Weil die Huddel demnächst die 100k voll hat, gönn' ich ihr den Luxus, nicht unter hoher Last rumpeln zu müssen und so geht es eben dreimal nur mit vorsichtiger Dosierung relativ langsam in den um einiges sportlicheren Nennbereich der Maschine.

Dafür, dass ich gegenüber den Vierzylindern im Drehzahlband ein wenig behindert (*5) bin und eine olle Alltagsmöhre über den Kurs schiebe, komme ich ganz ordentlich mit dem Ralf mit und staune gelegentlich, wie schnell die anderen alle am Gas sind, auch krank schnell Einfachkurven mitnehmen aber auch wie langsam dort, wo man einfach nur entspannt und mit Plan zwei, drei oder vier Eckchen oder Ecken umschaukeln muss (*6). ;-)

Alles im Dritten geht mit meiner Huddel nur extrem verhalten rund (aber mit viel mehr Bremse) und überholen kannst Du fast vollständig knicken. Zu wenig Hubraum und zu wenig Zylinder...

(*1); ich mag es nicht am Ende der langen Links nicht runter zu schalten. Vom Vierten in den Dritten ist sehr angenehm und ich brauche kaum Bremse - wenn ich dagegen, egal in welchem Gang ankommend, bei 140 in den Zweiten runter schalte, brauch ich garkeine Bremse und komme affengeil aus der Rechts raus, um den Berg rauf zu knallen, aber ich hab dann auch für den Alltagsgaul inakzeptabel hohe Drehzahlen, wenn ich nicht kurz den Dritten einlege, um gleich wieder runter zu schalten - für ein Eck, das gelegentlich den Ersten nahelegt.

(*2): das Wäldcheneck ist für den Zweiten schon haarig langsam, wenn man zügig raus will, aber bis in die Senke runter wär der Erste definitiv zu kurz - rausquälen oder Schaltvorgang...

(*3): wenn ich nicht beim Anbremsen in Panik gerate... zwei Gänge runter in der Bremszone mach ich weder gern, noch gut. Eigentlich müsst ich den Dritten ausdrehen und kurz Abregeldrehzahl stehen lassen

(*4); wenn ich nicht grad hinter wem völlig gelangweilt fest hänge und im Dritten hinterherschaukle... vor der 'Korkscrew' denk ich, wenn's läuft, manchmal über den Ersten nach und in der ersten Links nach der Einfahrt auch - ich käm dann viel besser raus...

(*5): Ja, ich hab sicher mehr Drehmoment aus dem Keller, aber dafür rumpelt sie im Keller halt auch eher als ein Vierzylinder.

(*6) und dann gibt's natürlich auch noch die paar wenigen, die Kringel um mich fahren und ich versteh echt nicht, warum die so entspannt dabei aussehen... sieht alles so einfach aus...und noch viel weniger, warum die sich die gelbe Behindertengruppe antun.
 
Ging Dir bei 7:41 (1.Video) ein bischen der Stift? :mx31:
... und wie... aber das Vorderrad hat gehalten ;-)
Nachm Überholen dann doch etwas zugig zu spitz in die Rechts gefahren :smile:
War einfach 3 oder 4 km/h schneller rein, als gewohnt und schon wird's mit der Linie eng. Gibt so ein paar Stellen, wo ich keinen gescheiten Weg weiß, wenn ich etwas schneller ankomme. (edit: oder wenn mir einer 'meinen Weg' zuparkt...)
Wenns gewollt war und Du das jede Runde machst - Respekt - dann isses hohe Fahrkunst. :mx1:
Ich und Fahrkunst! Ich schmeiß mich weg! ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal nur als Anregung:
Versuch die Kurven bei denen du im 2. Gang zu niedrig mit der Drehzahl kommst, mit einer spitzeren Linie zu fahren.
D.h.: beim Reinbremsen etwas vor dem Scheitelpunkt ganz innen bleiben,
im ersten Gang mit weniger Geschwindigkeit auf den Kurvenausgang ausrichten
dann beim Rausbeschleunigen mit weniger Schräglage nochmals ganz innen auf die Gerade raus.
Mach ich manchmal auch auf Bergstrecken zwischen zwei Kehren, um die 200 PS Verkehrshindernisse mit der KCBF überholen zu können.
Hat schon dazu geführt, dass dann bei der Passhöhe gefragt wurde, ob ich auf einen Fireblade Motor umgerüstet hätte :Froehlich2:
 
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