Reifen selbst umziehen?

Wie war das mit selber Reifen montieren?

Wenn Reifenmontagekenntnisse fehlen.
Als Bauernkind lernte ich schon Reifenmontage. Mit 8 Jahren waren Fahrradreifen für mich kein Problem. Von der Technik fasziniert lernte ich vieles was mit Fahrzeugen zu tun hat. Meinen 15. Geburtstag feierte ich im 1 Lehrjahr als KFZ- Mechaniker. Mein erstes Kleinkraftrad baute ich mir selber zusammen. Meine Gesellenprüfung machte ich als Innungsbester. Nach 3Jähriger Selbstständigkeit machte ich mit 25 noch meinen Kfz.- Meister. Schon in meiner Gesellenzeit trug ich zur Lehrlingsausbildung bei. Motorräder haben mich auch Beruflich immer begleitet. Mein Freund hatte eine Honda Motorradvertretung, wir haben uns gegenseitig viel geholfen. Ca. 300.000km war ich auf Motorrädern schon unterwegs.
Es ist hin und wieder mal vorgekommen dass ein Bridgestone Reifen einen Höhenschlag hatte. Die wurden reklamiert und auch ersetzt.
Nun bin ich in Rente und montiere meine Reifen immer noch selber. November 2015 musste ich bei meiner NTV einen neuen Vorderreifen montieren. Ich kaute ein Paar. Der Hinterreifen reichte noch bis Ende April 2016. Nach dessen Montage stellte ich einen Schlag von ca. 2mm fest. Na ja, reklamieren und einen neuen drauf. Das Ganze noch 4mal mit ähnlichen Ausmaßen und das trotz Montagewiederholung.
Ach ja, wer bei der Firma Mopedreifen selber Reifen kauft und nicht beim Vertragspartner montieren lässt, verliert den Reklamationsanspruch bei Mopedreifen.
Inzwischen war es Anfang Juni und auch der Sachverständige von Bridgestone (Herr Thomas Roder) kam vorbei um sich die Reifen anzuschauen. Er sagte; Probefahrt machen, der Reifen fährt sich vielleicht ein. – Es war der rundeste Reifen, er hatte aber eine linksseitige Delle, wie ich es von Standschaden kenne. Der Sachverständige bemerkte beim Fahren nichts, ich jedoch schon, es holperte. Er sagte: alle Reifen zur Reklamation einsenden.
Jetzt wurde es mir zu blöd und zu teuer. Bis ich einen Ersatzreifen und das Geld bekomme machte einen von meiner NT Hawk drauf, es ist ja der gleiche Reifen. Seltsamerweise lief der sofort einwandfrei rund.
Am 23.6.2016 bekam ich von Bridgestone das Reklamationsformular. Am27.7.2016 bekam ich die Antwort: Den Reifen fehlt nichts (bis 0,6mm Schlag), alles im Normbereich, was soll damit geschehen? Entsorgen? Nun der angefahrene Reifen sollte an mich, die neuen 4 an Mopedreifen gesendet werden.
Am 11.8.2016 waren alle 5 Reifen bei Mopedreifen.
Am 30.8.2016 waren alle 5 Reifen bei mir (kein Reklamationsanspruch).
Also alle 5 Reifen wieder montiert: Der angefahrene Reifen hatte seine Delle verloren, er läuft rund (unter 0,8mm Höhenschlag). Die anderen 4 laufen nun wesentlich runder, nach meiner Messung zwischen 1,1 und 1,4mm Höhenschlag. – Auf jeden Fall fahrbar. – Nur komisch, dass alle Produktaufkleber Farbveränderungen haben als hätten sie viel Wärme abbekommen. Bei der Nachfrage (Herr Thomas Roder) bekam ich zur Antwort; Das muss beim Transport passiert sein.
Ich ließ die neuen Reifen nochmals bei Michelin nachprüfen. Antwort:
Die Reifen wurden bei uns auf Rundlaufeigenschaften überprüft. Es wurden keine Abweichungen festgestellt, die darauf hinweisen könnten, dass es sich hier um ein technisches Problem handeln könnte. Ein Herstellungs- oder Materialfehler ist in diesen Fällen auszuschließen. Wir werden die 4 Reifen in den nächsten Tagen an Sie zurücksenden.
Den Reifen mit 1,4mm Höhenschlag habe ich wieder montiert. Und, bei mir hat er immer noch 1,3mm Höhenschlag.
Nun weiß ich es endgültig: Nach ca. 10.000 Reifenmontagen bin ich einfach zu blöd um Bridgestone Reifen zu montieren. Aber seltsam, als ich einem Reifenmonteur das mit der Farbveränderung erzählte, meine er: Wurden die mit Wärme nachbehandelt?
Außerdem schrieb mir die Firma Mopedreifen, ich soll weitere Bestellungen bei ihnen unterlassen.
Zudem, da war doch schon mal was mit Dunlop Reifen, welche nach 2 Jahren Rutschprobleme bekamen. Oder dem Macadam90 (Holzreifen), weswegen Motorradfahrer an ihren Fähigkeiten zweifelten. Letztes was ich weiß; dass die neue Afrika Twen mit der Serienbereifung Probleme hat/ hatte. – Da sei auch ein Schreiben an die Händler gekommen, die Reifen zu wechseln. Außerdem würde Honda für die Motorradhinterreifen einen Höhenschlag von 2mm tolerieren.
So langsam aber sicher mache ich mir Gedanken: Wenn ich schon keinen Reifen montieren kann, wie kann ich dann überhaupt noch Motorradfahren? Für wen fahre ich Motorrad, wen der Reifen (Tourenreifen) nur ca. 20% Laufleistung gegenüber einen Pkw- Reifen hat, dafür aber mindestens das Doppelte kostet? Abgesehen davon ist an schönen Wochenenden Konvoi fahren angesagt und auf den Verkehr kann ich mich schwer konzentrieren weil ein Auge immer am Tacho sein muss damit ich nicht die Verkehrssünderkartei finanziere. Ich durfte auch schon viele Notbremsungen und Ausweichaktionen machen um Unfälle zu vermeiden. – Ja, die Bürgerkäfigfahrer fühlen sich sehr sicher. Sogar als Kasperl (rotes Moped + Warnweste) wirst du übersehen, nicht nur als Geisterfahrer (alles in Schwarz).
Zum Glück gibt es noch den Drahtesel, macht Fit und Spaß. Nun, das sind nur meine Jahrzehnte lange Erfahrungen.
 
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