Bericht Trackdays Misano World Ciruit Marco Simoncelli
(klick die Bilder für größer!)
Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herrn
hier wieder ein kleiner Bericht zu meinem Misano-Trackday.
Diesmal ein wenig bildlastiger, weil zum Glück gabs diesmal keine Katastrophen zum Berichten
Da ich ja nun schon mehr spanische als deutsche Rennstrecken kenne, hatte ich mir mal gewünscht, irgendwann auch die bekannten italienischen Strecken zu fahren. Vor allem die, wo auch die MotoGP und/oder die SBK-WM fährt.
Meine weltbeste Frau und einige Freunde haben mir dann diesjahr diesen Event in Misano zum 60.Geburtstag geschenkt.
Die Anreise verlief diesmal recht unspektakulär. Wir hatten eine Übernachtung auf einem Stellplatz an einem Hotel in Vahrn bei Brixen in Südtirol geplant und kamen dort am späten Nachmittag bei etwas Regen an. Der Platz war schnell gefunden und hergerichtet (brauchten ja nur Stromanschluß), danach ging es zum Duschen (sensationelle Anlage) und zum Pizzaessen ins Hotel, bevor wir zeitig ins Bett in unserem RaceAnhänger gingen.
Am nächsten Tag ging es dann weiter auf der Autobahn durch die Berge am Gardasee und durch die endlose Po-Ebene bis an die Adria südlich von Rimini nach Misano Adriatico. Dort sind wir gegen 15:00 Uhr eingetroffen, wussten aber vorher schon, dass wir erst ab 20:00 Uhr ins Fahrerlager fahren dürfen.
Aber wir standen an P1 vor dem Tor
Kurz nach uns kamen auch Frank und Petra mit Ihrem großen Wohnmobil an.
Zwischendurch liefen wir schon mal durch das Fahrerlager und schauten uns einen guten, praktischen Platz für unsere Wagenburg aus. Es war eine größere offenbar von Yamaha organisierte Veranstaltung vor Ort, die so langsam zusammenpackten und nach und nach das Fahrerlager verliessen.
20:30 Uhr durften wir dann rein und bauten uns auf dem ausgeguckten Platz auf. Schön nahe an den sanitären Einrichtungen (übrigens auch hier extrem gut) und schön windgeschützt für alle Fälle (die es dann aber zum Gück nicht gab).
Nachdem wir dann fix aufgebaut hatten und wir Fahrer uns beim Veranstalter angemeldet hatten, machte ich dann meine bei für mich neuen Strecken übliche Runde durch die Anlage und dabei einige abendliche Bilder:
An der Tanke gab es 102-oktanigen Sprit für 3,19€. Ob man damit auch 30% schneller sein kann? Ich habs nicht ausprobiert
Am Freitag morgen, dem ersten Fahrtag, dann noch den Rest der Einrichtung aufgebaut...
Und dann ging es nach der Fahrerbesprechung schon los auf die Strecke. Ich bekam zum Event auch 3 Turns Instruktion geschenkt und bekam für diese einen Instruktor zugewiesen, mit dem ich vor der Fahrerbesprechung schon eine kurze Vorbesprechung über meine Intentionen bei der Instruktion hatte.
Nach der Fahrerbesprechung hatte ich dann doch noch eine Frage an den Instruktion und zwar nach seiner Erfahrung in Misano. Es stellte sich dabei heraus, dass er schon genausoviel km dort gefahren ist wie ich
Meine Bedenken daraufhin wurden verstanden und ich bekam den Chefinstruktor für den ersten Instruktions-Turn.
Den ersten Turn fuhr ich zunächst, wie von mir gewünscht, zunächst allein, um erstmal die lange Fahrpause rauszufahren und eine Grundidee von der Linie zu bekommen. Im zweiten Turn fuhr dann der Instruktor mir die richtige Linie vor, die sich allerdings schon zu ca. 95% mit meiner intuitiven und über Videos abgeschauten Linie deckte. Er sah dann auch beim Hinterherfahren keinen Bedarf mehr, an der Linie zu arbeiten.
Wohl aber an meiner Körperhaltung. Jeder Instruktor hat da eigene Prämissen
und dieser konzentrierte sich auf die Schultern und den Armwinkel. Das hatten wir tatsächlich schon vor dem Turn (bei der Bekanntmachung) auf seinem Motorrad thematisiert und für verbessungswürdig gehalten. Und Arbeit daran war nun für die nächsten Turns meine Aufgabe, weil wohl Arbeit an der Linie (natürlich bis auf die noch fehlende Präzision) nicht mehr so nötig war.
Auf Grund des Fauxpas mit dem in Misano unerfahrenen Instruktions wurde mir als Wiedergutmachung angeboten, einen der dort reichlich anwesenden IDM-Fahrer (ex- und aktuell) für meine nächsten beiden Instruktionsturns zu nutzen, was ich natürlich gern annahm.
Dieser empfahl mir, den Rest der Turns am ersten Tag an der angesprochenen Änderung der Körperhaltung zu arbeiten und dabei eine gewisse Routine der Linie zu bekommen, um dann am zweiten Tag in den Turns mit ihm entspannter an Zeiten arbeiten zu können. Das fand ich eine gute Idee.
Hier noch einige Tag-Bilder vom Paddock in Misano Adriatico:
Nach einem leckeren Abendessen im Paddock ...
...liessen wir dann den Abend bei Bier und Wein ausklingen.
Am nächsten Morgen gab es dann bei der eigentlich nur für die Rennteilnehmer geplanten Fahrerbesprechung erstmal eine Kopfwäsche für die schnellsten Gruppen A1 und A2 (ich fuhr in B). In deren Turns gab es am Freitag unverhältnismäßig viele Abbrüche wegen Unfällen, die zum Teil auch auf Verhalten zwischen den Fahrer bedingt waren. (kurze Gelb- oder Rotphasen durch Alleinunfälle von Fahrern die ihr Limit überschritten haben, gibts immer mal. Diese Vorfälle sind meist auch harmlos)
Danach wurde die Startaufstellung und das Startverfahren für die Rennen erklärt und dann gab es die ersten Turns, die jetzt auch Quali für die Rennen waren. Mit meinem neuen Instruktor fuhr ich im ersten Turn direkt mal 3 sek. schneller als gestern und im dritten Turn dann nochmal eine Sekunde schneller. Und das immer noch recht entspannt. Ich konnte erkennen, wo ich noch Zeit liegen lasse.
Die Rennen (ich natürlich bis auf mein eigenes
am Nachmittag schauten wir uns u.a. auf der Tribüne an, von der man einen schönen Blick über die tolle Rennstrecke mit viel Rasenflächen hat.
Ich bin in meinem Rennen (2.SBK-Gruppe) an P30 gestartet und kam als 22. ins Ziel. Ich habe aber nur 2 Fahrer überholen können.
Es sind also nicht alle gemeldeten gestartet bzw. angekommen.
Immerhin habe ich in meinem Rennen in allen 4 gezeiteten Runden (Rennen wurde nach einem Sturz in der 5.Runde abgebrochen) meine bisherige Bestzeit deutlich unterboten.
Allgemein kann man sagen, dass ich bei noch keiner Veranstaltung mit so hohem fahrerischen Niveau dabei gewesen bin. Es gab jede Menge zum Teil richtig große Teams von internationalen Cupfahrern, mindestens 10 mir namentlich bekannte IDM-Fahrer (ex- oder aktuell), der aktuelle MotoE-Weltmeister war dabei und auch mit Pasini ein Ex-MotoGP-Fahrer.
Herausragend war mein Nachbar im Fahrerlager - Patrick Hobelsberger, der im Rennen 1:35er Zeiten fuhr. Eine Hammerzeit !!!
Bautista und Co. sind letztes Jahr in Misano bei vergleichbaren Wetter in der SBK-WM 1:33er Zeiten gefahren.
Abends gab es dann die erste Siegerehrung. Diesmal natürlich ohne mich
Am Sonntag morgen machte ich dann ein paar Bilder von meiner kleinen Rennwelt:
Heute standen vor den Rennen nur 2 Turns an, bei denen ich in etwa meine Zeiten von gestern gut halten konnte. Dann begann schon die Vorbereitung auf mein zweites Rennen, dass am späten Vormittag starten sollte. Da auf meinem Zeitplan der gleich Ablauf wie am Samstag stand, wollte ich mir wieder die ersten Runden des schnelleren SBK1-Rennen anschauen, bevor ich mich fertig machte. Leider sah ich dann bei diesem ersten Rennen Teilnehmer aus meinem SBK2-Rennen und stellte mit Erschrecken fest, dass ich einen Copyfehler in meinem persönlichen Zeitplan gemacht hatte.
Naja.. gewonnen hätt ich ja eh nicht ... vll. wäre aber ne neue Bestzeit rausgekommen. Ne Idee dazu, wie ich das schaffen könnte, hatte ich durchaus und mit passendem Ziel (dem vor mir fahrenden Fahrer halt) hätte das gut klappen können
.
Dann eben beim nächsten Mal
Am Nachmittag wollte ich mich bei meinemn Freunden und meiner Frau für das tolle Geschenk bedanken und lud alle zum Essen nach Misano an den Strand ein. Zu dem sind wir mit unserem Fahrrädern gefahren. Dort habe ich ein tolles Restaurant mit einem sehr gut aufgelegten Chef gefunden, in dem es sogar mittags (in Italien nicht gewöhnlich) Pizza gab. Und die war richtig gut, wie auch die Nudeln und die Muscheln.
Zurück vom Essen packen wir dann unsere Wagenburg zusammen und bereiteten uns auf die Abreise am Morgen vor.
So langsam trafen auch dann die Teilnehmer der nachfolgenden Veranstaltung ein, die eine Auto-Veranstaltung sein wird:
Montag reisten wir dann an vielen Staus vorbei in nur 18h direkt nach Hause.
Das war ein kleiner Bericht für alle Freunde des Rennsports oder von Trackdays.
italienische Grüße
vom falo