Wie, auf Wunsch einzelner Herren, schon angedroht, hier ein Zwischenbericht unseres Rennstreckentrips nach Jerez.
(klick Bilder für groß)
Tag -4:
Nachdem wir schon am Sonntag vorher fast alles gepackt hatten, ging es am Samstag vor Heilig Abend früh morgens los auf die Reise nach Südspanien. Da Weihnachten diesmal so günstig fällt, haben wir 4 Tage Anfahrt geplant. Da aber am 23.12. traditionell doch nochmal heftig viel Verkehr zu erwarten war, sind wir trotzdem schon um 4 Uhr los, obwohl wir am ersten Tag nur bis knapp vor Basel wollten, um noch auf deutscher Seite zu übernachten. Dort hatten während der Corona-Kernzeit ein Hotel gefunden, dass uns einen Stromanschluss für den Wohnanhänger bietet und in dem wir rund um die Uhr Toiletten und Duschen benutzen durften/dürfen. Sehr praktisch für einen ZwischenschlafStop.
Das mit dem vielen Verkehr haben wohl viele befürchtet und sind deshalb nicht gefahren. Unerwartet viel Platz auf den Autobahnen für uns
Blieb am Tagesziel noch viel Zeit zum Schoppen gehen
Tag -3:
Heute sollte es durch fast ganz Frankreich bis kurz vor die spanische Grenze gehen. Dort haben wir ein Hotel gebucht, in dem wir auf unseren Spanientrips schon häufig übernachtet haben, weil es uns die Möglichkeit bietet, ein Kabel aus dem Fenster zum Anhänger/Transporter zu legen, um den Kühlschrank am Laufen zu halten.
Bei wenig Verkehr kamen wir wieder gut voran. Bis hinter Valence. Dort mussten wir durch ein Trümmerfeld eines zuvor havarierten PKWs fahren, der noch mit abgerisser Radaufhängung in der Leitplanke stand. Dabei müssen wir uns in ein Rad des Anhängers etwas einfahren haben, das zum Luftverlust und später zur Zerstörung des Rades führte. Gemerkt habe ich davon zunächst nichts. Erst als uns ein anderer Fahrer sehr eindringlich zum rechts ran Fahren aufforderte, was ich ob einschlägiger Berichte von Raubfällen in dieser Gegend erstmal ignorieren wollte, blieb ich dann doch stehen, als ich sah, dass der Fahrer allein unterwegs war und nicht ablassen wollte.
Da sah ich dann auf dem Randstreifen der Autobahn das Dilemma:
Also fix das Ersatzrad angebaut, wobei ich aber schon eine Schrägstellung des Achse sowohl vertikal als auch horizontal bemerkt hatte:
Also nach ca. 10km auf den nächsten Parkplatz gefahren und an den Reifen gepackt. EXTREM HEISS! Nochmal 8km riskiert und wieder geprüft: Finger fast verbrannt. So konnte es also nicht weitergehen.
ADAC angerufen, der hat die Daten aufgenommen und mich zur nächsten Notrufsäule geschickt (Das ist offenbar in Frankreich so üblich).
Diese stand völlig unpraktisch natürlich nicht in Höhe des Parkplatzes, wo ich ja eh schon war, sondern in ca. 300m Entfernung am Beginn der Einfahrt zu dem Parkplatz (Wer plant denn sowas??). Dort ruft man einfach "Panne" in die Säule und auf die dann gebrochen deutsch/englische Rückfrage konnte ich noch erklären, dass es sich um einen 2,4t schweren Kofferanhänger mit entsprechenden Maßen handelt und ich einen Pickup brauche, da der Anhänger nicht mehr gezogen werden durfte.
Das hat ganz gut funktioniert. Nach ca. 30 min war ein passender Abschlepper da, der den Anhänger auflud und mit dem wir dann zu seiner Werkstatt gefahren sind. Da steht er nun...
An der Notrufsäule habe ich beim Zurücklaufen zwei abgestellte Taschen bemerkt, die ich mitnahm. In den Taschen waren Ausweise, Pässe, (Boots-)Führerscheine, Eheurkunde, Spanischlernkurs, Impfpässe, Kontoauszüge usw. von einem Paar aus Baden-Württemberg. Alles drin - nur keine Telefonnummer.
Da wir dachten, dass auch dieses Paar eine Panne dort hatte, haben wir beim ADAC und dem Abschleppunternehmen nach dem Namen gefragt. Ohne Erfolg. Im Telefonbuch stehen sie nicht drin, im Internet gab es nur einen Eintrag in LinkedIn. Leider auch ohne Telefonnummer.
Dolores hat dann mal in Facebook rumgefragt, ob jemand diese Namen kennt. Da hat sich ein Netbiker gemeldet, der den Namen gefunden hat und auch eine Firmen-Festnetznummer dabei. Da wir nicht damit rechnen konnten, am Heilig Abend unter dieser Nummer jemanden zu erreichen, haben wir erstmal weiter recherchiert, bsw. Polizei am Wohnort angerufen oder versucht, Nachbarn zu erreichen. Ohne Erfolg. Dann hatte ich die Hoffnung, dass sich unter der Firmenrufnummer vll. eine Hotline meldet, die eventuell einen Kontakt herstellen könnte. Also doch dort mal angerufen und das erst Mal weggeklickt worden. Nochmal angerufen und...TADA... Es meldet sich der Besitzer der Tasche. Er ist der Geschäftsführer und hat ne Rufumleitung.
Er und seine Frau sind 3 Tage früher an dieser Autobahn bei einer Übernachtung mit dem Wohnmobil auf einer Raststätte beraubt worden.
Glücklicherweise waren beide gerade in Barcelona, wo wir am nächsten Tag langfahren werden und so haben wir ein Treffen ausgemacht.
So hatte auch dieser für uns eher semi-erfolgreiche Tag ein glückliches Ende. Denn nach ca. 2h Recherche die Besitzer gefunden zu haben, war auch für uns ein toller Moment.
Spät kamen wir dann in dem Hotel in Narbonne an, wo wir auch um 22:30 Uhr noch einchecken konnten, weil die Kette, die gern nutze, auch immer Eincheck-Automaten an der Außentür hat.
Tag -2:
Heute ging es von Narbonne bis nach Granada. Eigentlich war nur bis Valencia geplant, wo wir auf einem Camping-Stellplatz ünerhachten wollten und diesen auch vorgebucht hatten. Unsere Betten standen allerdings ja bei Valence in der Werkstatt und so musste ich dort stornieren. Vorteil war aber, dass wir jetzt ohne Anhänger viel schneller unterwegs sein konnten und so schafften wir es bis Granada, wo wir wieder in einem B&B-Hotel eincheckten und beim benachbarten Amerikaner lecker essen waren
Unterwegs übergaben wir die beiden Taschen an die überglücklichen Besitzer und besuchten später noch kurz Freunde auf der Rennstrecke in Calafat, an der wir lang fuhren..
Tag -1:
Heute hatten wir nur noch ca. 300km zu fahren, mussten aber noch die eine oder andere Sache einkaufen, da wir ja nun einen Plan B hatten. Das erledigten wir direkt in Jerez. Danach checkten wir dort im Hotel in der Nähe der Rennstrecke ein, das wir ja nun ohne Anhänger auch brauchten und fuhren ins Fahrlager. Hier buchten wir einen Boxenplatz nach und begannen, darin mein Renn-Equipment aufzubauen. Loris Motorrad stand leider im Anhänger in Frankreich. Im Transporter hatten wir Gast-Mopped dabei.
Später kamen dann auch unsere Freunde (Martin, Pepa, Frank und Petra) mit ihren Wohnmobilen
und unsere Gruppe war vollständig.
Tag 1:
Der erste von 5 Fahrtagen... to be continued