habt ihr das ABS schon mal gebraucht?

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@ blaster

Bremsentraining ist eine Sache.... der Schreck ist eine andere.

Ich glaube (wenn ich mich persönlich beobachte) dass in einer Paniksituation alle gelernten und trainierten Vorgänge zugunsten der instinktiven Reaktion zurückstehen..... sprich man greift "voll" in die Eisen.

In Verbindung mit ABS kostet das einen Regelvorgang und damit etwa 2 - 5m Bremsweg. Den möglichen Aufprall mit 30 km/h hattest du ja schon genannt.

Aber ich glaube das "Normalfahrer" (dazu zähle ich mich) gar nicht anders können - und das ist dann in der Paniksituation leider der "menschliche" Faktor.

Deswegen machen grundsätzlich Bremsassistenten Sinn, die speziell in der Paniksituation technisch unterstützen..... nur die gibt es im Motorradbereich nicht in sinnvoller Variante. Bleibt nur üben, üben, üben.... aber wer macht das schon.

Jährlich ein SHT ist da völlig unzureichend.....
 
Mich täte jetzt mal interessieren um welches Bike es sich handelt?!
 
Ich glaube (wenn ich mich persönlich beobachte) dass in einer Paniksituation alle gelernten und trainierten Vorgänge zugunsten der instinktiven Reaktion zurückstehen..... sprich man greift "voll" in die Eisen.

mein freund fährt - mit unterbrechungen - seit 28 jahren moped. er hatte nie ABS, auch am auto nicht. erst mit meiner dicken kam er in den genuß, mit ABS zu fahren. bei einem FST mußte er aber regelrecht ÜBEN, "voll in die eisen" zu greifen. es fiel ihm total schwer, weil sein jahrzehntelang gelernter vorgang war, NICHT voll reinzugreifen. nach 10 anläufen hatte er sich dann überwunden...

könnte man mit der richtigen, vollständig ins blut übergegangenen bremstechnik ohne ABS ähnlich sicher bremsen wie mit ABS?



hanni


@chris: triumph street triple R - ist schlicht 80 kg leichter als die dicke und im nicht eigenstabilen bereich für mich vermutlich wesentlich leichter zu handeln... :mx35:
 
Jo. Benutzt und gebraucht habe ich es zwei mal, seit ich die Dicke habe. Beides mal hat man mir die Vorfahrt genommen und komischer Weise waren es beide male Taxis mit irgendwelchen Muscheltauchern, die dann behaupteten, ich sei sowieso zu schnell gewesen.
Da war ich nahe dran, wegen einer Körperveletzung angezeigt zu werden :mx21:
 
könnte man mit der richtigen, vollständig ins blut übergegangenen bremstechnik ohne ABS ähnlich sicher bremsen wie mit ABS?
Ja.
Sagen auch die Instruktoren, die ich bis jetzt gefragt habe.
ABS ist nämlich nicht gleich ABS.
Da die Regelintervalle bei den verschiedenen Systemen, die auf dem Markt sind, recht unterschiedlich sind, kann ein Sportfahrer oder ein Versierter ähnliche Bremswege hinlegen wie ein Fahrer mit ABS.

Jedoch sollte man bedenken, dass gewisse Faktoren für ein ABS sprechen (können) :
  • Schreckbremsung - wurde ja schon angesprochen
  • Strassenbelag/-beschaffenheit
  • Nässe

Deswegen bin ich auch Verfechter Pro-ABS.
(Fast) keinen Kopp machen, wenn man bremsen muss...
 
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe teilt ihr euch ein Moped und nun soll ne Triumph her ohne ABS.
Du bist Dir also unsicher wegen der Bremswirkung ohne ABS,da bisher nur mit ABS gefahren.
Du selber schätzt Dich noch als Fahranfänger ein?
Da hilft wirklich nur üben,üben,üben
Sonntags auf´m Großraumparkplatz,BEVOR auf die Wildbahn!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt menschliche Schwächen.
Eine davon (außer bei Musikern wie Pianisten, Dummer, etc.) ist,
das die rechte Hand meistens das gleiche macht wie die linke,
obwohl 2 unterschiedliche Vorgänge geplant sind.
Ein dummer Pianist???? Vorsicht, Freundchen....:06 - Nein:
Allerdings ist selbst eine solche Fähigkeit (Unabhängigkeit der Hände) kein Schutz, wenn die entspr. Bewegungsprogramme nicht "sitzen", wenn eben der Kopf nicht mitspielt. Meine Hände sind zwar recht unabhängig, aber seit sich mal kurz das Großhirn ausgeklinkt hatte, ist am linken Unterarm eben eine Titanplatte drin....
Also auch hier: üben, üben, üben!
 
Ein dummer Pianist???? Vorsicht, Freundchen....:06 - Nein:
Allerdings ist selbst eine solche Fähigkeit (Unabhängigkeit der Hände) kein Schutz, wenn die entspr. Bewegungsprogramme nicht "sitzen", wenn eben der Kopf nicht mitspielt. Meine Hände sind zwar recht unabhängig, aber seit sich mal kurz das Großhirn ausgeklinkt hatte, ist am linken Unterarm eben eine Titanplatte drin....
Also auch hier: üben, üben, üben!

Ich kann das Wort dumm in meinem Beitrag nirgend finden :mx31:
Im Gegenteil, war ja ein Kompliment :mx1:

Grüße
Blaster
 
Ich glaube er bezieht sich auf das Wort "Dummer", was vermutlich ein Tippfehler war und "Drummer" heißen sollte.
 
Hallo Betina,

aktuelle Motorräder bremsen im Wesentlichen alle gleich gut. Gleichgültig, ob sie ABS haben oder nicht. Und auch bei Motorrädern mit ABS endet eine gute Bremsung in dem Moment, wo das ABS einsetzen würde. Ich meine damit, eine perfekte Bremsung würde ohne ABS auskommen.
Nur...so eine gute Bremsung will gelernt, immer wieder geübt und im Notfall unter Stress auch perfekt abrufbar sein.
Und da das bei uns durchschnittlich begabten Motorradfahrern eben nicht in jeder Situation so funktionieren wird, greift bei einer nicht so perfekten Bremsung das ABS, bevor das Mopped unkontrollierbar wird.
Das hilft eher ängstlichen, meist gedanklich theoretisch fahrenden, Fahrern, doch eher mal wirklich beim Bremsen zuzulangen und hilft auch den erfahreneren Fahrern, mal einen Fehler auszubügeln.

Nun könnte man argumentieren, dass das ABS nur in sehr wenigen Situationen nötig und damit hilfreich sein wird. Wie oben schon jemand erwähnte, vielleicht und hoffentlich die nächsten 50 Jahre überhaupt nicht. Und damit würde das Argument greifen, dass ja gerade auch in diesen Momenten die Situation so extrem sein wird, dass auch ABS nicht mehr reichen könnte. Dass also die Chance auf einen hilfreichen ABS-Einsatz im Verhältnis zur Gesamtfahrleistung verschwindend gering ist.

Das würde ich nur so lange gelten lassen, wie die Risikoabwägung nur einen selbst betrifft. In vielen solchen Fällen wird es jedoch auch um den Schutz anderer Beteiligtergehen. Gerade in der Stadt, wo ABS-Einsatz am häufigsten und am wirkungsvollsten ist, sind es doch nicht selten Kinder oder andere gedankenlose Verkehrsteilnehmer, die uns zum plötzlichern Bremsen zwingen. Und da macht das ABS dann schon einen großen Unterschied aus. Für das Leben der Anderen und für meins auch.

Beim Verzicht auf Kasko-, Lebens- oder Hausrats-Versicherung ist nur das eigene Leben betroffen.

Unabhängig von meinem eigenen Sicherheitsanspruch hatte ich letztens mal ein einem Gespräch mit einem Freund, wo es um die Einführung des Tata-Nanos in Europa ging, mal erwähnt, dass Autos eigentlich nur Licht, ABS und ESP als wichtigste Sicherheitsfeatures benötigen. Denn diese helfen aktiv, Fehler des Fahrers auszubügeln und damit Dritte vor Schaden zu bewahren.
Und ähnlich sehe ich es bei Motorrädern. Wenn schon Motorrad, dann bitte mit Licht und, da nun fast flächendeckend bestellbar, auch mit ABS.


verbremste Grüße
vom falo
 
Wenn die CBF einmal rollt, auch im Langsamfahrbereich, ist sie super zu händeln. Klar ist die Street Triple leichter und für den Solobetrieb auch handlicher, aber im Soziusbetrieb schaut das schon wieder anders aus. Oder kommt anstatt der einen CBF nun zwei andere Mopeds in Frage?
Ich glaube auch, die wirst die 1000 cm3 vermissen, gegenüber den knapp 700 cm3 der Street Triple.

Noch was zum Thema ABS: Wie Manfred schon sagte, die Zukunft kann keiner voraussehen, auch Deine nächste Bremsung nicht und Du kennst auch die Reibwertsprünge der unterschiedlichen Beläge nicht, die bei der nächsten Bremsung vorhanden sind - aber das ABS kann es regeln.....
 
Hi Hanni,

hab gerade den Beitrag durchgelesen und möchte mich auch kurz dazu äußern. Habe mein ABS auch schon benötigt und ich war froh, denn ausgerechnet da war auch meine Kleine hinten als Sozia mit drauf. Hatte zwischen Beifahrertür und Vorderrad noch ca. 10 cm Luft (Vorfahrt an einer Kreuzung genommen:wirr2:). Die Bremsung erfolgte mit Vorder- und Hinterradbremse und gezogener Kupplung auf trockener Straße. Alles gleichzeitig und mit fast voller Kraft. Da ich ABS-Bremsungen schon vorher ausprobiert hatte, bin ich von der Regelung nicht erschrocken. Aber trotzdem war die Bremsung nicht optimal. Ob's ohne ABS gereicht hätte - keine Ahnung. Ein blockierendes Vorderrrad bei meiner CB500 zwang mich mal zum unfreiwilligen Abstieg. 800 Euro Schaden am Bike, neue Jacke und und neue Hose sind die Bilanz daraus (und ein bissl Humpeln, weil das Knie was abbekommen hat). Kannst Dir daraus selber Deine Rückschlüsse ziehen.

Warum sollen neue Bremsen so viel besser sein? Wenn das Rad blockiert, tut es das mit jeder Bremse, egal welche Technologie. Erst eine Regel/steuerungsanlage verbessert dieses Verhalten. Der Mensch kann das auch, aber bestimmt nicht so schnell.

Es ist Deine Entscheidung was für Dich wichtig ist, aber ABS war beim Kauf eines neuen Mopeds bei mir ganz oben auf der Liste. Das Risiko, das Du eingehst, musst Du selbst bestimmen und zwischen Freude und Sicherheit abwägen. Für den einen passt es, für den anderen nicht. Hauptsache Du bleibst uns im Forum treu:zwinkern:.

Greift man also Schlagartig voll in die Bremse, blockiert das Vorderrad, weil die "dynamische Radlastverschiebung" nach vorne noch nicht Stattgefunden hat. Es ist also zu wenig "Druck" auf dem Vorderrad.
Bis der erste lange Regelimpuls einsetzt (also die Bremse öffnet und wieder schließt)
verliert man meist mehr Meter als einem lieb ist, weil ein rutschendes Rad nicht so gut Bremst wie ein nicht rutschendes Rad.

@Blaster: Deine Ausführungen kann ich gut nachvollziehen, nur bin ich mir mit dem rutschenden Rad nicht so sicher, solange es auf einer trockenen Fahrbahn ist. Der Reibungskoeffizient eines blockierenden Rades ist nämlich extrem hoch. Da ich jedoch nur Testvergleiche bei Autos kenne (vier Räder und breite Auflage) bin ich nicht so ganz überzeugt ob, das auch für Motorräder gilt. Also bei Autos ist es unumstritten: Blockierende Räder haben einen kürzeren Bremsweg als ABS auf trockener Fahrbahn. Sie lassen sich nur nicht lenken und evtl nicht in der Spur halten. Hast Du hier für Bikes vielleicht noch irgendwo noch Infos/Testvergleiche drüber?


LG Sepp
 
Hallo Sepp,

Das mit der Bremswirkung eines rutschenden Rades ist relativ leicht erklärt, wenn man das andere Extrem nimmt.

(Jetzt mal alle Probleme mit fehlenden Seitenführungskräften bei nicht drehenden Rädern ausser Acht gelassen):

Stell Dir vor, Du bist mit dem Mopped auf Eis und Du möchtest bis zum Stillstand verzögern.
Du kannst schnell bis zum Stillstand des Rades bremsen und dann WARTEN, bis das Mopped allein durch die Reibung des Rades auf dem Untergrund zum Stehen kommt.
Du kannst aber auch gefühlvoll bremsen, immer soviel, dass das Rad sich dreht und Du die Bremsbeläge dabei an die Bremsscheiben anlegen kannst.

Was denkst Du, hat mehr Bremswirkung zwischen den Stoffen ? Der speziell dafür hergestellte Bremsbelag zur Bremsscheibe oder der Gummi zum Eis ?
Bedenke dabei noch, dass sogar noch wesentlich mehr Fläche Bremsbelag auf den Scheiben aufliegt, als die Fläche, mit der das Rad auf dem Boden aufsteht.

Ich schätze mal frei, dass ein Rutscher nach Bremsbeginn hier ca. 10x mal weiter unterwegs ist als ein Bremser.

Das kannst Du auf jeden Belag portieren, wobei sich mit steigendem Grip natürlich der Unterschied wesentlich verringern wird.

Und jetzt nehmen wir noch die oben mal ausgeblendete fehlende Kontrollierbarkeit bei rutschendem Rad dazu und erkennen, was fürs Verzögern besser ist:
Nämlich das kontrollierbare noch aktiv bremsende sich drehende Rad.

Das nur mal so als Erklärung aus meinem Physikverstand :-)

Beim Auto wird das physikalisch übrigens ähnlich sein, nur verschiebt sich die Wirkung durch das andere Gewichts-/Bremsbelagsflächen-/Reifenaufstandsflächen-Verhältnis etwas zu Gunsten der Schwerkraft, die die Verzögerung beim Rutschen mehr begünstigt.

rutschige Grüße
vom falo
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Fahrschulmaschine war ohne ABS, und dort habe ich eine Vorderradblockade geschafft. Das Motorrad war zum Glück gerade und ich habe schnell genug reagiert und die Bremse wieder aufgemacht. Dadurch bin ich nicht gestürzt, habe aber ingesamt (gegenüber einer ABS-Maschine) Bremsweg verschenkt, weil ein Mensch viel zu lang aufmacht.

Das trainiere ich mit abgeschaltetem ABS im Frühling regelmäßig weil ich regelmäßig auch Motorräder ohne ABS fahre. Bei etwa 100 km/h die Handbremse sehr schnell und so fest betätigen das das Vorderrad kurz steht, schnell wieder lösen, neu betätigen (ohne blockieren aber maximal) und bis zum Stillstand bremsen. Wenn das gut funktioniert, mach ich das auch mit weniger Geschwindigkeit. Es ist aber je langsamer man fährt, umso schwieriger und gefährlicher. Wenn in einer Kurve eine Vollbremsung ansteht muß man die Bremskraft bereits wieder verringern wenn das Rad anfängt nach außen zu driften. Das übe ich aber nur auf dem Fahrschulmotorrad mit den Auslegern auf dem Übungsplatz und selbst da kann man sich mit einem Highsider sehr weh tun.

Beim ABS ist es wichtiger im ersten Moment nicht so viel zu bremsen dass das ABS regelt und dann die Bremskraft zu steigern bis knapp vor dem ABS-Einsatz. Wenn man das gut kann, erreicht man die kürzesten Bremswege. Die Bremsungen mit ABS waren bei meinem FST länger als die Bremswege ohne ABS. Trotzdem ist das ABS im täglichem Fahrbetrieb ein Sicherheitsgewinn auf den ich nicht mehr verzichten möchte.

hab morgen den 2. von meinen 3 Tagen FST

Norbert
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sepp,

Was denkst Du, hat mehr Bremswirkung zwischen den Stoffen ? Der speziell dafür hergestellte Bremsbelag zur Bremsscheibe oder der Gummi zum Eis ?
Bedenke dabei noch, dass sogar noch wesentlich mehr Fläche Bremsbelag auf den Scheiben aufliegt, als die Fläche, mit der das Rad auf dem Boden aufsteht.

Ich schätze mal frei, dass ein Rutscher nach Bremsbeginn hier ca. 10x mal weiter unterwegs ist als ein Bremser.

rutschige Grüße
vom falo

Da liegst du nach meinem Verständnis nicht richtig.
Die bessere Wirkung zwischen Belag und Scheibe bringt dir an der Stelle nichts mehr, wo das Rad auf dem Eis das Rutschen anfängt.
Sozusagen das schwächste Glied in der Kette.

Ich denke, wir sind uns einig, dass die Blockierbremsung auf trockener Strasse den kürzesten Bremsweg erzeugt. Mit ABS wird´s halt etwas länger, aber kontrollierbar.

Übertragen wir das nun auf´s Eis, verhält es sich nicht anders, glaube ich. Nur die Wege werden weiter.


Gruß
Reiner
 
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