Anbei für diejenigen, die es interessiert, eine kleine Vorstellung des Gerätes von mir:
Habe den Navigator V jetzt seit zwei Tagen an meiner GS und kann sagen: Es lohnt sich, auf den 660er Nachfolger zu warten!!!
Das Gehäuse entspricht im Wesentlichen dem des alten Navigator IV (weitgehend identisch mit dem 660er Zumo). Weggefallen ist der interne Lautsprecher, das wird jetzt vermutlich so gelöst wie bei TomTom: Wenn das Gerät in einer PKW-Halterung steckt, wird der Ton über einen darin befindlichen Lautsprecher wiedergegeben. Ich kann das aber nur vermuten, da ich noch keine Autohalterung mit Saugnapf habe.
Ebenso wegrationalisiert wurden die Anschlüsse an der Seite hinter der Gummiabdeckung. Scheinbar sollen nun alle Signale über den rückseitigen Anschluss und die zugehörige Motorrad-Halterung gehen. Allerdings gibt es zumindest an meiner Halterung keinen 3,5mm Klinkenanschluss. Es ist also einzig A2DP per BT angesagt. Ich benutze die abschließbare Originalhalterung der werksseitigen Navivorbereitung an der aktuellen GS.
Die Ausführung des Navigator V mit der Universalhalterung (erkennbar an den 4 Tasten) hat eventuell Anschlüsse, aber die hab ich noch nicht in der Hand gehalten (kostet rund 100 Euro Aufpreis).
Der USB Anschluss auf der Rückseite (jetzt Mikro USB) befindet sich nicht mehr im Akkufach sondern hinter einer Gummiabdeckung auf der Geräterückseite. Der Akkudeckel ist nun verschraubt (passender Philips-Schraubendreher wird mitgeliefert). Mit im Akkufach befindet sich wie vorher der Kartenslot. Allerdings wird die 4 GB-SD Karte nicht mehr mitgeliefert, die beim Navigator IV serienmäßig dabei war. Allerdings hat der Navigator V nun auch 8 GB internen Speicher. Leider bleiben davon nach dem Update auf die Kartenversion 2014.20 per GarminExpress (Livetime Update) nur ca. 915 MB übrig. Wer also MP3 in größeren Mengen aufspielen will, muss weiterhin eine zusätzliche Speicherkarte verwenden.
Der Einschalter liegt jetzt auf der Rückseite, statt oben. Die Öffnung für das Mikrofon ist weiterhin vorn rechts.
BaseCamp wird im internen Speicher in einer Windows- und einer Macversion mitgeliefert, MapSource wird nicht mehr unterstützt.
An der grundlegenden Bedienerführung hat sich nicht viel geändert. Allerdings ist die Kartendarstellung nun im 3D Gelände-Design. Das sieht natürlich hammermäßig aus (so wie Topokarten) und der Kartenaufbau oder z.B. eine Drehung der kompletten Ansicht sind extrem schnell. Auch die Routenberechnung bzw. Neuberechnung geht deutlich schneller als beim Vorgänger. In den Menüs kann man jetzt auch mit dem Finger Streichen, wie beim Smartphone. Allerdings braucht man das nicht unbedingt, wenn man das Drehrad (MultiController) der Navivorbereitung ab Werk hat. Damit geht die Bedienung der Menüs größtenteils vom linken Lenker aus. Auch blitzschnelles Aus- und Einzoomen während der Fahrt geht damit hervorragend und flüssig, ohne die Hand vom Lenker nehmen zu müssen.
Die BT-Funktionalität wurde stark überarbeitet. Die Verzerrungen beim Telefonieren über das iPhone 5 beispielsweise sind weg. Als Headset benutze ich das Nolan N-COM.
Unglaublich vielfältig sind die Anzeigemöglichkeiten der vom Motorrad übernommenen technischen Parameter. Man hat im Grunde eine vergrößerte Ausführung des Bordcomputer Pro der GS vor sich. Die 16 Datenfelder können einzeln und individuell belegt werden und per Drehsteuerung am MultiController u.a. auch einzeln in Groß dargestellt werden (z.B. die aktuelle Geschwindigkeit als einziger Parameter auf dem 5" Display). An dieser Stelle haben sich die SW-Entwickler schön ausgetobt, aber so richtig...
Nach der Tour lassen sich unter "Mein Motorrad" viele weitere Parameter abrufen, bis hin zur Anzahl von Schalt- und Bremsvorgängen, getrennt in Vorder- und Hinterradbremse usw.
Zu was das gut sein soll weiß ich auch nicht, aber für Spielfreaks wie mich sehr nett...

Das jedoch wird aber BMW-spezifisch bleiben und in einem 660er Nachfolger von Garmin wohl nicht implementiert werden (können). Genau so wie die feste Verknüpfung des Gerätes per Garminlock mit der ZFE von max. fünf Motorrädern. Damit braucht der Sicherheitscode nicht eingegeben werden, wenn das Navi in eines der angelernten Motorräder gesteckt wird (die VIN wird per Bus abgefragt).
Schön sind auch die hinzu gekommenen Apps, ähnlich einem Smartphone. Damit kann man per "Smartphone Link" über ein gekoppeltes, kompatibles Telefon (iPhone 5 funktioniert einwandfrei) unterwegs Daten abrufen und darstellen. Z.B. aktuelle Verkehrs- und Blitzerinfos, das Wetter am Zielort, Sonnenauf- und Untergangszeiten oder ein aktuelles Niederschlagsradar für die Tour. Allerdings sind dafür teilweise kostenpflichtige Abos bei Garmin notwendig. Wettermeldungen funktionieren aber ohne Abo, habe ich schon ausprobiert.
Ich werde wohl noch ein Weilchen brauchen, um alle Möglichkeiten auszuloten. Nettes Männerspielzeug auf jeden Fall, soviel kann ich jetzt schon sagen.
