Nach gut 2 Wochen und knapp 1000 Kilometern mit dem Wilbers Federbein Ecoline Mono Road Typ 540 nun hier meine Erfahrungen dazu:
Die Montage bei Fa. Wilbers, im nur 90 Kilometer entfernten Nordhorn inkl. Service und Freundlichkeit der Mitarbeiter war vorbildlich.
...Strasse mit schlechtem Belag. Der Fahrkomfort (darum ging es mir) wurde durch das Federbein etwas verbessert. Wieviel ist ... aus einer subjektiven Wahrnehmung.
Nun ging es fuer 2 Tage ins Sauerland ... kaum Unterschied zum Original ...Lediglich die Fussrasten ...Fahrstil ...durchschnittlich ein....Vermutlich profitieren da die Fahrer vom Umbau, die sportlich ambitioniert unterwegs sind.
Nach 9 Jahren auf der SC58 und nun 4 Jahre auf der SC64 (vorher Yamaha und BMW) war der Umbau mal einen Versuch wert und sicherlich auch kein Fehler. Ob ich es nochmal machen wuerde, mag ich schwer beurteilen. So eine Entscheidung, unter Betrachtung des Verhaeltnisses Kosten zu Nutzen und Aufwand ist ja auch sehr individuell....
Besten Dank für die kritische Auseinandersetzung mit dem Experiment.
Meine alte EinfachF SC58 hatte sich nach der Fahrwerkspimpung bei Kilometerstand 95000 signifikant verämdert. Ich denke, es macht einen Unterschied, ob man das Fahrwerk nach 20tkm überholt, oder nach 80tkm... als die Dicke neu bei mir war (knapp 15tkm) fand ich die herrlich definiert, aber mit den Jahren habe ich dazu gelernt und die Madame offenbar stark nachgelassen...
Bei Moppeds mit 10 Jahren Standzeit oder 50+tkm auf der Uhr halte ich einen Fahrwerksservice für angeraten - selbst wenn man nur selten viel mehr macht, als Blümchenpflücken. Fahrwerk sichert den definierten Kontakt zur Straße und ist funktional ein elementareres Thema als Reifen. Wird imho von vielen ziemlich unterschätzt.
Vielleicht warst Du mit dem Service "zu früh" und das Seriengedöns hat noch gut funktioniert, vielleicht bist Du fahrdynamisch wirklich selten in dem Bereich, wo sich ein besseres Fahrwerk tatsächlich vereinfachend und entschärfend bemerkbar macht.
Wesentlicher Unterschied war bei mir nicht im Komfortbereich, sondern in einer definierteren Lage des Hinterrads im Spielbetrieb - und, weil die Gabel im gleichen Zug gemacht worden war, hatte ich auch weniger Abtauchen beim Bremsen. Letzteres war sehr geil, wenn man (z.B. bergab) auf knuffige Kurven zubremsen musste.
Ich würde den funktionalen Aspekt des Fahrwerks recht hoch ansetzen - aber wie geschrieben ist die Frage ob jeder eine Veränderung tatsächlich wahrnimmt... von den rundabout 1000€ für Federbein und Gabelservice mal abgesehen... die merkt fast jeder.
Ach, und wenn Du nur das Federbein gemacht hast, secahex, dann überleg Dir mal noch frisches Gabelöl... ob eine "neue" Feder was bringt bin ich unsicher - insbesondere wenn die alte eigentlich passt. Aber Dämpfung sollte schon auch stimmen und eine jahrealte Emulsion aus thermisch wie mechanisch gestresstem Öl, Abrieb und gebundener Luftfeuchtigkeit wird andere Eigenschaften haben, als das Gabelöl in Neuzustand. Wenn Gabel und Schwinge frisch gemacht zusammen passen ist schon fein. Und ich glaub, dass das dann auch jeder "irgendwie" merkt. Wenn's einigermaßen gut gemacht ist, hat man eine bessere Funktion - aber nicht unbedingt, das Verhalten, das man gewohnt war und auch nicht unbedingt eines das man sofort "um Welten komfortabler" findet... Komfort ist nur ein Abfallprodukt der Funktion - der wesentliche Anteil ist die definierte Führung von Vorder- und Hinterrad.