Primus
Member
kleine Gegen?berstellung CBF<->BMW
Nachdem ich die CBF 1000 A eine Saison (ca. 7.500km) gefahren bin und nun schlappe 1.000km auf meiner "Kuh" (BMW R1200R) heruntergeritten habe, kann ich eine kleine Gegen?berstellung wagen. Die Maschinen haben n?mlich trotz g?nzlich unterschiedlicher Konzepte auch eine ganze Menge gemeinsam, man m?chte es kaum glauben. Zum Beispiel die universelle Einsetzbarkeit dieser Naked Bikes: Man kann mit ihnen genauso sportlich unterwegs sein wie auch gem?tlich cruisen. Sie haben Langstreckenqualit?ten (mit und ohne Sozius) genauso wie sie einen Heidenspa?auf kurzen, schnellen Wochenendrunden bringen. Und die Hubraum- und Gewichtsklasse in der die beiden angesiedelt sind, ist auch vergleichbar. Au?erdem sind beide erst in 2006 erschienen.
Im Folgenden habe ich einige Kriterien herausgepickt, in denen man die Maschinen sinnvoll gegen?berstellen kann. Das erhebt nat?rlich keinerlei Anspruch auf Vollst?ndigkeit sondern soll lediglich die beiden Konzepte und deren Unterschiede darstellen.
Weil mein Beitrag doch etwas umfangreicher geraten ist als die Forensoftware erlaubt, mu?te ich ihn in zwei Teile splitten.
Motor/Technik:
Die Motoren der beiden Maschinen kann und darf man nicht direkt miteinander vergleichen, das sind v?llig verschiedene Welten im Zweirad-Motorenbau. Bei mir hat aber genau dieser Luft/Öl-gek?hlte 1200er Boxer den Ausschlag gegeben, diesmal ausgerechnet eine BMW zu kaufen (O.k., daf?r habe ich meine Pr?gel ja schon eingesteckt).
Nicht nur das klassische Äu?ere des Motors zieht mich irgendwie magisch an sondern auch die Motorcharakteristik dieses ziemlich speziellen Zweizylinders. Und hier kann man guten Gewissens von Charakter sprechen: Allein schon im Stand mit dem unterhaltsamen Kippmoment der Maschine bei kurzen Gasst??en. Und erst recht in Bewegung: Das Ding geht derart brachial zur Sache wenn man den Hahn aufzieht das es die helle Freude ist! Die CBF geht auch sehr druckvoll zu Werke, ist aber dabei nicht so sch?n ruppig und entfaltet ihre Leistung weicher, deutlich unauff?lliger. Au?erdem hat die Honda nicht die rauhen, niederfrequenten Zweizylinder-Vibrationen, die einem beim Beschleunigen so sch?n das Zwerchfell massieren. 8)
Der wassergek?hlte 4-Zylinder der CBF hat ja bekannterma?en nur im mittleren und hohen Drehzahlbereich leichte, aber daf?r relativ hochfrequente (f?r Mancheinen dadurch unangenehme) Vibrationen.
O.k., die BMW besitzt auf dem Papier gut 10% mehr Leistung und 24% mehr Drehmoment als die CBF - nackte Zahlen sind aber nur das Eine. Den Boxer mal in "Action" zu erleben ist das Andere!
BMW hat hier inzwischen ziemlich viel Hightech einflie?en lassen m?ssen, um derart starke, gro?volumige Boxer ?berhaupt noch gro?serientauglich realisieren zu k?nnen. Das beginnt mit einer Ausgleichswelle, einem sehr stabilen und trotzdem extrem leichten Motorgeh?use - die rotierenden Massenkr?fte der beiden riesigen Kolben m?ssen schlie?lich irgendwo aufgenommen werden. Mit einer anspruchsvollen Motorsteuerung setzt sich das Ganze fort (digitales Motormanagement f?r die Einspritzung, zylinderselektive Lambdaregelung, Klopfsensoren, kennfeldgesteuerte Doppelz?ndung, Euro 3 etc.).
Das neue, schr?gverzahnte 6-Gang Getriebe der R1200R ist so gar nicht BMW-typisch und l??t sich genauso butterweich und leise schalten wie das der K-CBF. Bei diesem unr?hmlichen Kapitel hat BMW offensichtlich nun seine Hausaufgaben gemacht.
Weiterhin hat das Bike ein im Automobilbau inzwischen ?bliches CAN-Bussystem, das u.A. dicke Kabelb?ume und Schmelzsicherungen ?berfl?ssig macht.
Weitere Technikspielereien, die f?r die R1200R gegen Aufpreis zu haben sind wie: RDC (Reifendruck-Kontrollsystem), ASC (Antriebsschlupfregelung) oder Diebstahlwarnanlage mit Funkfernbedienung will ich hier nur erw?hnen, an mein Mopped kommt sowas jedenfalls nicht...
Was ich mir allerdings geg?nnt habe ist ein vern?nftiges Navi, den BMW Motorrad Navigator III, den der H?ndler geich installiert hat. Also inkl. Originalhalterung und CAN-Bus Anschlu?kabel. Das Ger?t ist weitgehend baugleich mit dem Garmin Streetpilot 2820 und hat Kartenmaterial f?r ganz Westeuropa im int. Speicher (2,5 GB).
Die komplette Auspuffanlage besteht aus Edelstahl und ist zus?tzlich verchromt. Damit wird das unsch?ne Anlaufen der Kr?mmer/Sammler verhindert.
Fahrwerk, Handlichkeit:
Gegen?ber der K-CBF erscheint mir die R1200R nochmal deutlich fahraktiver und handlicher. 8o
Und das, obwohl sie einen breiteren Hinterreifen (180er) und einen l?ngeren Radstand (+15mm) als die Honda besitzt. Und die CBF 1000 ist bekannterma?en schon extrem handlich...
Ich denke aber, da?dies eine rein subjektive Wahrnehmung ist. Sicherlich auch durch das um gut 20kg geringere Leergewicht der BMW und die andere Sitzposition verursacht (roadstertypisch leicht nach vorn geneigt und mehr vorderradorientiert).
Und nicht zuletzt hat der ab Werk verbaute, breite Alu-Superbikelenker einen ziemlichen Einflu?auf die empfundene Handlichkeit des Mopeds.
Die Schr?glagenfreiheit (Fu?rastennippel, Hauptst?nder) ist gr??er als bei der CBF und zum Aufsetzen der Ventildeckel braucht man ca. 52 Grad Schr?glage - das sind Werte von Rennsportlern. Trotzdem kriegen einige Spezis das fertig, womit sie dann beim Treffen Eindruck schinden k?nnen. ;)
Das ESA-Fahrwerk der R1200R ist ein echtes Sahnest?ckchen. Die vorprogrammierten und w?hrend der Fahrt abrufbaren Fahrwerks-Setups (Normal, Komfort und Sport) sind optimal. Egal wie man gerade drauf ist - ob man Sonntags nur ein bi?chen cruisen oder es mal so richtig brennen lassen will, egal wie die Stra?e unter einem beschaffen ist - es gibt immer die optimale Einstellung. Hinten werden Zug- und Druckstufe, vorn die Zugstufe der D?mpfercharakteristik elektronisch beeinflu?t. Au?erdem ist es sehr angenehm, beim Aufsteigen der Sozia einfach mit dem Kn?pfchen am Lenker die Federvorspannung zu ?ndern, anstatt etwas uncool mit dem Hakenschl?ssel aus dem Bordwerkzeug unter der Maschine herumzukrauchen und sich dreckige Finger zu holen.
Der leichte und hochstabile Telelever vorn b?gelt alles platt was ihm unter den Reifen kommt, das ist schon eine andere Welt als einfache Telegabeln. Hinten werkelt bei der BMW eine vom Design wie auch technisch hoch entwickelte Einarm-Paraleverschwinge aus Aluminium, in deren Inneren die wartungsfreie Kardanwelle l?uft.
Das Fahrwerkskapitel ist bei der CBF dagegen ziemlich schnell abgehandelt: Vorne konventionelle Telegabel, hinten eine zweiarmige Kastenprofil-Stahlschwinge mit umgelenktem Monofederbein. Au?er der Federspannung existieren keinerlei Einstellm?glichkeiten. Einfach aber absolut funktionell und zielsicher - ein Hondafahrwerk eben. Der Endantrieb ist bei der CBF eine preisg?nstige aber wartungsintensive Rollenkette.
Komfort:
Hier mu?ich zuallererst die Umstellung auf das BMW-eigene Blinkersystem erw?hnen. Es hat schon einige Fahrten gebraucht, um mich darauf einzustellen. Wenn man es aber erstmal gerafft hat, geht es eigentlich ganz gut. Und eine gewisse Logik steckt schon dahinter, das kann man nicht bestreiten. Au?erdem ist es sehr angenehm, da?die BMW eine automatische Blinkerr?ckstellung hat, die nach 10sek. oder 200m Fahrstrecke abschaltet, je nachdem was eher eintritt. Solange man im Stand blinkt (z.B. an der Ampel) gehen die Blinker von alleine nicht aus.
Angenehm ist auch das gro?e LCD Info-Display neben analogem Tacho und Drehzahlmesser, in dem alle Infos vom Bordcomputer (durchschn. Verbrauch, Restreichweite, Au?entemp., Durchschnittsgeschw.) aber auch der Status vom ESA-Fahrwerk, Öltemperatur- sowie Tankanzeige dargestellt werden. Zus?tzlich gibt es dort diverse Systemwarnungen f?r ausgefallene Gl?hlampen usw. und eine Uhr.
Das ist nat?rlich schon eine andere Liga als das etwas simple Cockpit der CBF. Auch eine Ganganzeige ist bei der BMW serienm??ig vorhanden. Die Instrumentenbeleuchtung schaltet sich sensorgesteuert ein. Sch?n (und irgendwie auch BMW-typisch) sind die Heizgriffe, die allerdings nur zweistufig ausgelegt sind. Daf?r ist ihre Bedienung sehr praktisch in die rechte Griffarmatur integriert und die Handgriffe bleiben im Durchmesser genauso schlank wie die Griffe ohne Heizung.
Der Sitzkomfort ist genau wie bei der Honda gut bis sehr gut. Die Sitzbank der BMW ist zwar nicht h?henverstellbar wie bei der CBF, statt dessen mu?man sich beim Kauf f?r eine der 3 lieferbaren Sitzbankh?hen (770/800/830mm) entscheiden. Ich (1,92m) habe die h?chste Variante genommen und genie?e damit einen entspannten Kniewinkel und eine sehr komfortable Polsterung.
F?r ein Mindestma?an Windschutz habe ich die kleine Scheibe (nennt sich "Sportwindschild") geordert, das versaut die coole Roadsteroptik nicht so sehr wie das ebenfalls erh?ltliche hohe Tourenwindschild. Die kleine Scheibe (gibt es transparent oder get?nt) sorgt zumindest f?r weniger Winddruck am Oberk?rper und verursacht keinerlei Turbulenzen am Helm. Mit dem guten Windschutz auf der halbverkleideten CBF ist das aber nicht zu vergleichen. Ab ca. 160 Klamotten hei?t auf dem Roadster: Gebiss festhalten und die Nackenmuskeln anspannen.
Sicherheit:
Die R1200R hat bei vorhandenem ABS ein teilintegrales Bremssystem, ?hnlich dem Single CBS der Honda. Nur das hier beim Ziehen der Handbremse beide Bremsen elektronisch koordiniert aktiviert werden, also genau umgekehrt zur CBF. Beide Philosophien haben denke ich ihre Berechtigung und erh?hen auf jeden Fall die Sicherheit, insbesondere f?r weniger routinierte Fahrer. BMW hat bei der neuen ABS-Generation den in die Kritik geratenen Bremskraftverst?rker des Vorg?ngersystems weggelassen. Daf?r regelt das neue System nun viel feinf?hliger und ist au?erdem leichter und besser dosierbar. S?mtliche Bremsleitungen der BMW sind in hochwertigem Stahlflex ausgef?hrt. Durch die Telelever-Radf?hung taucht die Front selbst bei Vollbremsungen kaum ein, es bleibt also fast der gesamte Federweg auch beim Bremsen erhalten.
Ende Teil 1
Nachdem ich die CBF 1000 A eine Saison (ca. 7.500km) gefahren bin und nun schlappe 1.000km auf meiner "Kuh" (BMW R1200R) heruntergeritten habe, kann ich eine kleine Gegen?berstellung wagen. Die Maschinen haben n?mlich trotz g?nzlich unterschiedlicher Konzepte auch eine ganze Menge gemeinsam, man m?chte es kaum glauben. Zum Beispiel die universelle Einsetzbarkeit dieser Naked Bikes: Man kann mit ihnen genauso sportlich unterwegs sein wie auch gem?tlich cruisen. Sie haben Langstreckenqualit?ten (mit und ohne Sozius) genauso wie sie einen Heidenspa?auf kurzen, schnellen Wochenendrunden bringen. Und die Hubraum- und Gewichtsklasse in der die beiden angesiedelt sind, ist auch vergleichbar. Au?erdem sind beide erst in 2006 erschienen.
Im Folgenden habe ich einige Kriterien herausgepickt, in denen man die Maschinen sinnvoll gegen?berstellen kann. Das erhebt nat?rlich keinerlei Anspruch auf Vollst?ndigkeit sondern soll lediglich die beiden Konzepte und deren Unterschiede darstellen.
Weil mein Beitrag doch etwas umfangreicher geraten ist als die Forensoftware erlaubt, mu?te ich ihn in zwei Teile splitten.
Motor/Technik:
Die Motoren der beiden Maschinen kann und darf man nicht direkt miteinander vergleichen, das sind v?llig verschiedene Welten im Zweirad-Motorenbau. Bei mir hat aber genau dieser Luft/Öl-gek?hlte 1200er Boxer den Ausschlag gegeben, diesmal ausgerechnet eine BMW zu kaufen (O.k., daf?r habe ich meine Pr?gel ja schon eingesteckt).

Nicht nur das klassische Äu?ere des Motors zieht mich irgendwie magisch an sondern auch die Motorcharakteristik dieses ziemlich speziellen Zweizylinders. Und hier kann man guten Gewissens von Charakter sprechen: Allein schon im Stand mit dem unterhaltsamen Kippmoment der Maschine bei kurzen Gasst??en. Und erst recht in Bewegung: Das Ding geht derart brachial zur Sache wenn man den Hahn aufzieht das es die helle Freude ist! Die CBF geht auch sehr druckvoll zu Werke, ist aber dabei nicht so sch?n ruppig und entfaltet ihre Leistung weicher, deutlich unauff?lliger. Au?erdem hat die Honda nicht die rauhen, niederfrequenten Zweizylinder-Vibrationen, die einem beim Beschleunigen so sch?n das Zwerchfell massieren. 8)
Der wassergek?hlte 4-Zylinder der CBF hat ja bekannterma?en nur im mittleren und hohen Drehzahlbereich leichte, aber daf?r relativ hochfrequente (f?r Mancheinen dadurch unangenehme) Vibrationen.
O.k., die BMW besitzt auf dem Papier gut 10% mehr Leistung und 24% mehr Drehmoment als die CBF - nackte Zahlen sind aber nur das Eine. Den Boxer mal in "Action" zu erleben ist das Andere!
BMW hat hier inzwischen ziemlich viel Hightech einflie?en lassen m?ssen, um derart starke, gro?volumige Boxer ?berhaupt noch gro?serientauglich realisieren zu k?nnen. Das beginnt mit einer Ausgleichswelle, einem sehr stabilen und trotzdem extrem leichten Motorgeh?use - die rotierenden Massenkr?fte der beiden riesigen Kolben m?ssen schlie?lich irgendwo aufgenommen werden. Mit einer anspruchsvollen Motorsteuerung setzt sich das Ganze fort (digitales Motormanagement f?r die Einspritzung, zylinderselektive Lambdaregelung, Klopfsensoren, kennfeldgesteuerte Doppelz?ndung, Euro 3 etc.).
Das neue, schr?gverzahnte 6-Gang Getriebe der R1200R ist so gar nicht BMW-typisch und l??t sich genauso butterweich und leise schalten wie das der K-CBF. Bei diesem unr?hmlichen Kapitel hat BMW offensichtlich nun seine Hausaufgaben gemacht.
Weiterhin hat das Bike ein im Automobilbau inzwischen ?bliches CAN-Bussystem, das u.A. dicke Kabelb?ume und Schmelzsicherungen ?berfl?ssig macht.
Weitere Technikspielereien, die f?r die R1200R gegen Aufpreis zu haben sind wie: RDC (Reifendruck-Kontrollsystem), ASC (Antriebsschlupfregelung) oder Diebstahlwarnanlage mit Funkfernbedienung will ich hier nur erw?hnen, an mein Mopped kommt sowas jedenfalls nicht...
Was ich mir allerdings geg?nnt habe ist ein vern?nftiges Navi, den BMW Motorrad Navigator III, den der H?ndler geich installiert hat. Also inkl. Originalhalterung und CAN-Bus Anschlu?kabel. Das Ger?t ist weitgehend baugleich mit dem Garmin Streetpilot 2820 und hat Kartenmaterial f?r ganz Westeuropa im int. Speicher (2,5 GB).
Die komplette Auspuffanlage besteht aus Edelstahl und ist zus?tzlich verchromt. Damit wird das unsch?ne Anlaufen der Kr?mmer/Sammler verhindert.
Fahrwerk, Handlichkeit:
Gegen?ber der K-CBF erscheint mir die R1200R nochmal deutlich fahraktiver und handlicher. 8o
Und das, obwohl sie einen breiteren Hinterreifen (180er) und einen l?ngeren Radstand (+15mm) als die Honda besitzt. Und die CBF 1000 ist bekannterma?en schon extrem handlich...
Ich denke aber, da?dies eine rein subjektive Wahrnehmung ist. Sicherlich auch durch das um gut 20kg geringere Leergewicht der BMW und die andere Sitzposition verursacht (roadstertypisch leicht nach vorn geneigt und mehr vorderradorientiert).
Und nicht zuletzt hat der ab Werk verbaute, breite Alu-Superbikelenker einen ziemlichen Einflu?auf die empfundene Handlichkeit des Mopeds.
Die Schr?glagenfreiheit (Fu?rastennippel, Hauptst?nder) ist gr??er als bei der CBF und zum Aufsetzen der Ventildeckel braucht man ca. 52 Grad Schr?glage - das sind Werte von Rennsportlern. Trotzdem kriegen einige Spezis das fertig, womit sie dann beim Treffen Eindruck schinden k?nnen. ;)
Das ESA-Fahrwerk der R1200R ist ein echtes Sahnest?ckchen. Die vorprogrammierten und w?hrend der Fahrt abrufbaren Fahrwerks-Setups (Normal, Komfort und Sport) sind optimal. Egal wie man gerade drauf ist - ob man Sonntags nur ein bi?chen cruisen oder es mal so richtig brennen lassen will, egal wie die Stra?e unter einem beschaffen ist - es gibt immer die optimale Einstellung. Hinten werden Zug- und Druckstufe, vorn die Zugstufe der D?mpfercharakteristik elektronisch beeinflu?t. Au?erdem ist es sehr angenehm, beim Aufsteigen der Sozia einfach mit dem Kn?pfchen am Lenker die Federvorspannung zu ?ndern, anstatt etwas uncool mit dem Hakenschl?ssel aus dem Bordwerkzeug unter der Maschine herumzukrauchen und sich dreckige Finger zu holen.

Der leichte und hochstabile Telelever vorn b?gelt alles platt was ihm unter den Reifen kommt, das ist schon eine andere Welt als einfache Telegabeln. Hinten werkelt bei der BMW eine vom Design wie auch technisch hoch entwickelte Einarm-Paraleverschwinge aus Aluminium, in deren Inneren die wartungsfreie Kardanwelle l?uft.
Das Fahrwerkskapitel ist bei der CBF dagegen ziemlich schnell abgehandelt: Vorne konventionelle Telegabel, hinten eine zweiarmige Kastenprofil-Stahlschwinge mit umgelenktem Monofederbein. Au?er der Federspannung existieren keinerlei Einstellm?glichkeiten. Einfach aber absolut funktionell und zielsicher - ein Hondafahrwerk eben. Der Endantrieb ist bei der CBF eine preisg?nstige aber wartungsintensive Rollenkette.
Komfort:
Hier mu?ich zuallererst die Umstellung auf das BMW-eigene Blinkersystem erw?hnen. Es hat schon einige Fahrten gebraucht, um mich darauf einzustellen. Wenn man es aber erstmal gerafft hat, geht es eigentlich ganz gut. Und eine gewisse Logik steckt schon dahinter, das kann man nicht bestreiten. Au?erdem ist es sehr angenehm, da?die BMW eine automatische Blinkerr?ckstellung hat, die nach 10sek. oder 200m Fahrstrecke abschaltet, je nachdem was eher eintritt. Solange man im Stand blinkt (z.B. an der Ampel) gehen die Blinker von alleine nicht aus.
Angenehm ist auch das gro?e LCD Info-Display neben analogem Tacho und Drehzahlmesser, in dem alle Infos vom Bordcomputer (durchschn. Verbrauch, Restreichweite, Au?entemp., Durchschnittsgeschw.) aber auch der Status vom ESA-Fahrwerk, Öltemperatur- sowie Tankanzeige dargestellt werden. Zus?tzlich gibt es dort diverse Systemwarnungen f?r ausgefallene Gl?hlampen usw. und eine Uhr.
Das ist nat?rlich schon eine andere Liga als das etwas simple Cockpit der CBF. Auch eine Ganganzeige ist bei der BMW serienm??ig vorhanden. Die Instrumentenbeleuchtung schaltet sich sensorgesteuert ein. Sch?n (und irgendwie auch BMW-typisch) sind die Heizgriffe, die allerdings nur zweistufig ausgelegt sind. Daf?r ist ihre Bedienung sehr praktisch in die rechte Griffarmatur integriert und die Handgriffe bleiben im Durchmesser genauso schlank wie die Griffe ohne Heizung.
Der Sitzkomfort ist genau wie bei der Honda gut bis sehr gut. Die Sitzbank der BMW ist zwar nicht h?henverstellbar wie bei der CBF, statt dessen mu?man sich beim Kauf f?r eine der 3 lieferbaren Sitzbankh?hen (770/800/830mm) entscheiden. Ich (1,92m) habe die h?chste Variante genommen und genie?e damit einen entspannten Kniewinkel und eine sehr komfortable Polsterung.
F?r ein Mindestma?an Windschutz habe ich die kleine Scheibe (nennt sich "Sportwindschild") geordert, das versaut die coole Roadsteroptik nicht so sehr wie das ebenfalls erh?ltliche hohe Tourenwindschild. Die kleine Scheibe (gibt es transparent oder get?nt) sorgt zumindest f?r weniger Winddruck am Oberk?rper und verursacht keinerlei Turbulenzen am Helm. Mit dem guten Windschutz auf der halbverkleideten CBF ist das aber nicht zu vergleichen. Ab ca. 160 Klamotten hei?t auf dem Roadster: Gebiss festhalten und die Nackenmuskeln anspannen.
Sicherheit:
Die R1200R hat bei vorhandenem ABS ein teilintegrales Bremssystem, ?hnlich dem Single CBS der Honda. Nur das hier beim Ziehen der Handbremse beide Bremsen elektronisch koordiniert aktiviert werden, also genau umgekehrt zur CBF. Beide Philosophien haben denke ich ihre Berechtigung und erh?hen auf jeden Fall die Sicherheit, insbesondere f?r weniger routinierte Fahrer. BMW hat bei der neuen ABS-Generation den in die Kritik geratenen Bremskraftverst?rker des Vorg?ngersystems weggelassen. Daf?r regelt das neue System nun viel feinf?hliger und ist au?erdem leichter und besser dosierbar. S?mtliche Bremsleitungen der BMW sind in hochwertigem Stahlflex ausgef?hrt. Durch die Telelever-Radf?hung taucht die Front selbst bei Vollbremsungen kaum ein, es bleibt also fast der gesamte Federweg auch beim Bremsen erhalten.
Ende Teil 1

